Mit Big Satan auf Höllenritt

Das zweite Festkonzert zum 60-jährigen Bestehen des Jazzkellers bestreiten Spitzenkönner der freien Improvisation.

Krefeld. Wenn sich eine Band schon Big Satan nennt, dann kann man wohl von ihr einen musikalischen Höllenritt erwarten. Da Big Satan aber im Jazz unterwegs ist, wird die Band ihren Zuhörern wohl kaum mehr auf die Ohren geben als etwa eine Heavy-Metal-Band. Na ja, und im Jazzkeller sind die Musiker Tim Berne (Saxophon), Marc Ducret (E-Gitarre) und Tom Rainey (Schlagzeug) eh alte Bekannte — die hiesigen Jazzfans freuen sich also bestimmt schon auf das Wiedersehen am Freitag, den 16. Februar ab 20.30 Uhr.

Dies wird das zweite Festkonzert des Jazzklubs Krefeld zum 60-jährigen Jubiläum des Jazzkellers. Der New Yorker Tim Berne war bereits 1989 in Krefeld zu Gast, den Pariser Marc Ducret erlebte man hier zum ersten Mal 1999 in der Band des Saxophonisten Christoph Lauer. Im Jahr 2010 waren alle drei Musiker von Big Satan schon einmal zusammen in Krefeld, damals ergänzt, zum Quartett, durch Dominique Pifarély an der Geige.

Mit ihrem Trio Big Satan haben Berne, Ducret und Rainey seit 1997 drei Alben vorgelegt. Mit ihrer Mischung aus freier Improvisation und Arrangements, mit plötzlichen Ausbrüchen aus Tonalität und Metrum, einer großen Dynamikbandbreite zwischen lyrisch-versponnenen und Fortissimo-Passagen, mäandernd-minimalistischen Wiederholungsschleifen und unerwartet druckvollen Rockbeats, ist die Band mindestens für eine Achterbahnfahrt durch die Gefilde des freien Jazz gut - und vielleicht ja doch auch für einen Höllenritt?

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