Ludger Wilhelm Brandenberg: Der fast vergessene Künstler

Das Museum Burg Linn widmet Ludger Wilhelm Brandenberg eine Ausstellung.

Krefeld. Die Uerdinger Brücke, der Xantener Dom, ein geducktes Haus irgendwo in der Region: Das sind nur einige der Motive, die der fast vergessene Maler Ludger Wilhelm Brandenberg (1889-1975) im Laufe seines Lebens gestaltet hat. Zu einer kleinen, aber feinen Ausstellung mit 47 Arbeiten des Krefelder Künstlers lädt ab morgen das Museum Burg Linn ein.

Fünf dieser Bilder sind aus dem eigenen Bestand. Ein Ankauf, finanziert von den Linner Museumsfreunden, gab auch den Anstoß für die Ausstellung. „Ich wollte eigentlich lauter Krefelder Motive zeigen“, sagt Museums-Vizechef Christoph Dautermann. Doch es kam ganz anders, denn die Leihgaben öffnen einen viel weiteren Blick. „Nun haben wir die Bilder in Gruppen zusammengefasst und können so einen Überblick über das gesamte Schaffen Brandenbergs geben.“

Die erste Gruppe zeigt Stillleben, die zweite fasst Badende zusammen. Bemerkenswert ist eine Landschaft am Rhein mit zwei nackten Männern (1935). Eine weitere Gruppe stellt Landschaften dar, die nächste die sogenannten Tunnelbilder. Hinzu kommen Bilder vom Niederrhein. Alle sind in klassischem Aufbau gemalt, orientieren sich an der Romantik und verweisen auf den Menschen in seiner stetigen Veränderung. Heute mutet diese Malerei fast schon altmodisch an.

Einziges Porträt ist das des Knaben Manfred (1945) mit traurigem Blick. Es wurde aus Privatbesitz ausgeliehen — vom Porträtierten selbst, der nicht genannt sein möchte. Auch zwei Großneffen des Künstlers aus Berlin und Leipzig haben ausgeliehen, außerdem 15 Menschen aus Krefeld und Umgebung.

Das Kaiser-Wilhelm-Museum stellte seine beiden Brandenbergs zur Verfügung, bei anderen Museen reichte der Linner Etat für die Versendung und Versicherung nicht aus. Aus Geldmangel konnte bisher kein Katalog erstellt werden. Was ohnedies fehlt, sind schriftliche Zeugnisse zu dieser Malerei: Manche Bilder sind nicht zu verorten. Der Künstler hat sie datiert, aber nicht betitelt.

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