Literatur Literatur für die Jugend

Zwölf- bis 15-Jährige treffen bei einer Reihe von Lesungen im Jugendbuchclub auf die Autoren.

Literatur: Literatur für die Jugend
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. „Sprache ist der Schlüssel, mit dem gesellschaftliches Miteinander gelingen kann. Und Literatur entfaltet über ihren Eigenwert hinaus integrative Kraft.“ Davon ist die Leiterin das Niederrheinischen Literaturhauses, Anette Ostrowski, überzeugt. Resultierend aus dieser Erkenntnis werden im Jugendbuchclub zwölf- bis 15-jährige Kinder und Jugendliche an Literatur und Lesen herangeführt. Ziel ist eine intensive, deutlich über das Konsumtive hinausgehende Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Jugendliteratur und ihrer vorwiegend rheinischen Schöpfer.

Die Teilnehmer, jeweils 15 in drei Staffeln, ein Drittel davon mit Migrationshintergrund, treffen sich jeden dritten Donnerstag im Monat für eineinhalb Stunden im Literaturhaus neben dem Wasserturm an der Gutenbergstraße. Dorian Steinhoff, 1985 geboren, ist Autor und Literaturvermittler und leitet die Gruppen. „Die jungen Leser sollen lernen, Geschmacksurteile zu entwickeln und sie zu begründen“, sagt er und animiert die Jugendlichen, Briefe an die Autoren zu schreiben. Nach der eigenständigen Lektüre eines ausgesuchten Titels sind mindestens zwei Arbeits- und Diskussionssitzungen angesetzt. Als Abschluss sind eine Autorenlesung und ein Gespräch vorgesehen.

Als erste Autorin ist Que Du Luu dabei. Die 1973 in Saigon geborene Schriftstellerin ist chinesischer Abstammung. Sie kam mit anderen Boatpeople übers Meer und erhielt unter anderem den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis. Leider konnte sie nicht zur Lesung erscheinen. Mehrfache Zugausfälle und -verspätungen verhinderten ihre pünktliche Ankunft in Krefeld. Aber der Lesetermin wird nachgeholt.

So konnten sich die Jugendlichen schon mit dem folgenden Buch anfreunden. Als Zweiter kommt der 1975 in Leverkusen geborene Christian Linker, der Romane für Jugendliche und junge Erwachsene schreibt. Er liest aus „Dschihad Calling“ am Donnerstag, 22. Juni.

Die in Düsseldorf lebende, 1965 geborene Gina Mayer ist mit dem Leipziger Lesekompass ausgezeichnet. Sie kommt als Abschluss der Reihe drei Tage vor Heiligabend nach Krefeld. „Nachdem unsere Mediothekförderung nun ausgelaufen ist, beteiligen wir uns mit 5000 Euro an den Kosten“, sagt Michael Rotthoff von der Sparkassen-Kulturstiftung. „Das Buch ist immer noch eine erstklassige Quelle.“ Das ergänzt Ingeborg Müllers, Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung: „Ganz besonders wichtig sind Bücher für diese Altersgruppe.“ Aus dem Stiftungsvermögen, Nachlass von Eva Brües, kommen noch 2000 Euro hinzu, so dass dieses Angebot besser ausgestattet ist als die Vorgänger-Veranstaltungen, mit denen man bereits 2012 als Jugendbuchwoche und später mit dem Leseclub begann, für den 2016 nur vier Veranstaltungen organisiert werden konnten. Jürgen Sauerland-Freer ist als Leiter des Kulturbüros und als Geschäftsführer des Fördervereins für das Kulturbüro glücklich über die Möglichkeit, die jungen Leser auf diese Weise mit Büchern und Autoren zusammenzubringen: „So werden Vernetzungsstrukturen aufgebaut, nicht zuletzt eine Nische in der Literaturstadt Krefeld gestärkt.“

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