Lauffs-Verkauf weltweit bekannt

Kunsthändler und Sammler haben sich schon im Museum am Karlsplatz umgesehen.

Krefeld. Der Abzug der Lauffs-Sammlung aus Krefeld hat weltweit die Runde gemacht, zumindest in Fachkreisen. So schilderte der Museumschef eines ziemlich bedeutenden Kunstmuseums im Rheinland der WZ, wie er bei einem Flug in die USA erlebt hatte, dass sich Kollegen und Kunsthändler - wohl eher scherzend - Preise für bestimmte wichtige Werke aus der Sammlung Lauffs zugerufen hätten.

Auch im Museum am Karlsplatz hatten sich Vertreter internationaler Auktionshäuser und Großsammler angemeldet, die einen intensiven Blick auf die Lauffs-Werke aus der Sammlung der amerikanischen Pop- und Op-Art werfen wollten und sich auch im Beuys-Raum umschauten. Selbst das Depot im Keller, wo derzeit die nicht in der Schausammlung präsentierten Werke lagern, blieb bei diesen Visiten nicht verschont.

Derweil streitet man sich vor Ort lustig weiter. So konnte bei der jüngsten Ratssitzung die Verwaltung keinen "aktuellen Sachstandsbericht über aktuelle Verhandlungen zum Abzug der Sammlung Lauffs" liefern - weil es einfach nichts Neues gibt. Gleichwohl nutzte die SPD ihren Antrag, um, später gefolgt von den Grünen, auf CDU und FDP einzudreschen. Ergebnis: 25 Minuten Fensterreden.

Zusammenhänge zwischen dem schlechten Zustand des Museums, des verzögerten Umbaus und dem Abzug der Sammlung wurden hergestellt. Dabei hatte Beigeordneter Roland Schneider zuvor aus dem von der Familie Lauffs in Auftrag gegebenen (und schon längst bekannten) Gutachten zitiert. Danach waren lediglich "materialtypische Alterserscheinungen, aber keine typischen Klimaschäden" festgestellt worden. Klaus Kokol (SPD) nannte Joachim C. Heitmann (FDP) einen "Mann, der vom Museum keine Ahnung hat", weil er nach Bekanntwerden des Abzugs den beschlossenen Museumsumbau (11,7 Millionen) nochmals abspecken wollte: "Sie wissen gar nicht, was dort vorhanden ist."

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