Krefeld – das Rio de Janeiro Europas

Der Entertainer trifft mit seinem Programm „Revolution“ den Nerv der Fans im ausverkauften König-Palast.

Krefeld. Krefeld - das Rio de Janeiro Europas. Wer es hier geschafft hat, der schafft es überall, zumindest wenn man Atze Schröder glauben darf. Immer wieder gerne kommt er in die Seidenstadt, wo er sich an die Anfänge seiner Karriere erinnert. Mit seinem neuen Programm "Revolution" trifft er den Nerv des Publikums im König-Palast. Und auch die gewohnt schlechte Getränke-Organisation konnte die gute Laune der Fans nicht trüben.

Wie man es nicht anders von ihm kennt, kommt Atze mit großem Tamtam auf die Bühne. Lichteffekte und Musik kündigen es an: Hier ist ein Star im Anmarsch. "Lehnt Euch zurück und lasst Euch von mir verwöhnen. Ich mache Euch zwei schöne Stunden und Ihr müsst auch nichts tun!", betont Atze gleich zu Beginn. Das lassen sich die Zuschauer nicht zweimal sagen, und der Comedian hält, was er verspricht. Er sorgt für einen Lacher nach dem anderen, Nachdenkliches gehört nicht in sein Repertoire. Man liebt ihn für seine naive Schlichtheit. Trotz der oft derben Sprüche kann man ihm nie wirklich böse sein, denn gemein ist er nie.

Die Revolution hat schon eingesetzt, wenigstens bei den Frauen. Die seien diejenigen, die noch das haben, was Oliver Kahn immer gefordert hat: Eier! Er ist regelrecht begeistert, dass an der Spitze der Regierung zwei Frauen stehen. Denn Männer wie etwa Herrn von Guttenberg könne man nicht ernstnehmen. Der sei aalglatt und habe mehr Vornamen als Deutschland Bundesländer.

Aber nicht nur Politiker drehen durch, meint Schröder, auch die Promis seien zurzeit alle verrückt. Wie Sandy Meyer-Wölden: "Erst ist sie mit Boris Becker zusammen und keinen Monat später mit Oliver Pocher. Die riecht ja noch nach Besenkammer." Und natürlich sei sie Model und Schmuckdesignerin, wie alle Blondinen in München. Oder Verona Pooth, die offenbar jeden Cent brauche, seit sie mit Franjo verheiratet ist. "Sie ist sich noch nicht einmal für Kik-Reklame zu schade." In den Klamotten gefällt sie Schröder allerdings nicht mehr so sehr, die machten ein "Hartz-IV-Dekolleté".

Sämtliche Anmachsprüche kann er herunterrasseln, betont aber gleichzeitig, dass die natürlich absolut nicht gehen. Ihm selbst reiche sein Porsche, um Frauen abzuschleppen. Besonders angetan haben es ihm reife Damen. Die seien wie Grünkohl: Erst richtig gut, wenn der Frost zweimal drübergegangen ist.

Natürlich hat er selbst auch viel Spaß und entdeckt immer mal wieder seine eigenen Sprüche neu: "Schreib den auf, der war richtig gut!" Und erst nach zwei Zugaben durfte Atze endgültig die Bühne verlassen.

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