Klaus Florian sucht das "Aroma" von Rom

Das Ergebnis ist eine Bilderreihe bei Meta Weber.

Krefeld. Es gibt Orte, die so faszinierend sind, dass man am liebsten etwas davon mitnehmen möchte. So ähnlich hat es Klaus Florian empfunden, als er in Rom war. Doch obwohl er Künstler ist, fing er nicht bereits dort zu malen an, sondern wartete erst einmal ab.

Erst ein halbes Jahr nach seiner Reise entstand aus der Summe seiner Eindrücke und Empfindungen ein Bilderzyklus mit doppeldeutigem Titel: „Aroma“ heißen die insgesamt 28 Arbeiten, von denen jetzt 20 in der Galerie Meta Weber zu sehen sind.

In dem Wortspiel „Aroma — a Roma“ steckt ein wichtiger Hinweis. Florian ging es nicht darum, seine Reise im Nachhinein zu illustrieren, sondern aus der Distanz für ihn Wesentliches herauszufiltern — wie das Aroma eines guten Essens. „Auch eine Stadt wie Rom hat ein bestimmtes Aroma“, meint Florian. Um das in Bildern umzusetzen, ist er streng analytisch, fast wissenschaftlich vorgegangen.

Dazu zählt die Beschränkung auf drei Farbtöne, die er mit Rom in Verbindung bringt. „Gelb und Rot sind die Farben der Häuser und dazu gibt’s immer einen blauen Himmel“, sagt der Künstler. Die Formensprache bleibt sehr abstrakt, was für seine Arbeit insgesamt charakteristisch ist. Das erschwert etwas den Zugang zu diesen in Mischtechnik aus Flächen und Linien gestalteten hochformatigen Blättern.

Doch beim Thema Rom hat wohl jeder seine eigenen Bilder im Kopf — und so gelingt es doch, das eine oder andere vertraute Detail aufzuspüren: Da ist vom Mark-Aurel-Reiterstandbild das Pferd übrig geblieben, die Öffnung in einer Kuppel erinnert ans Pantheon. In Form eines roten Strahls gibt der Künstler das Licht wieder, das durch dieses einmalige Bauwerk strömt. Rote Streifen bedeuten auf anderen Bildern Menschenströme, die an Sehenswürdigkeiten vorbeiziehen. Dazu gehört die Piazza Navona, deren drei Brunnen als blaue Kreise und Rechtecke dargestellt sind.

Konkrete Architektur findet man kaum, nur die Fassade der alten Papstkirche San Giovanni in Laterano ist aus wenigen Streichen ablesbar. Doch die Suche nach bestimmten Bauwerken und Plätzen sollte nicht das vorrangige Ziel der Betrachtung sein. Man sollte vielmehr dem radikalen Vorbild des Künstlers folgen und versuchen, die eigenen Bilder im Kopf auszublenden.

Florians Werke, die sich anfangs sperrig geben, laden zu einer eigenen Erinnerungsreise ein, bei der es einem vielleicht gelingt, seine ganz persönlichen Aromen aufzuspüren.

Haus Kunst + Technik, Blumentalstraße 2; geöffnet Di. und Do., 15-18 Uhr; bis 25. September.

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