Kawai: Ein neuer Blick auf die Musik der Romantik

Zehn internationale Meisterschüler werden derzeit in Haus Sollbrüggen unterrichtet.

Kawai: Ein neuer Blick auf die Musik der Romantik
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. In diese exklusive Veranstaltung kommt man nur mit persönlicher Einladung. „Und die Pianisten müssen unsere Flügel mögen“, fügt Philipp Potz vom Klavierhersteller Kawai hinzu. Zum neunten Mal veranstaltet das Unternehmen die Krefelder Internationalen Meisterkurse in Zusammenarbeit mit der städtischen Musikschule.

Für den Hausherrn in Haus Sollbrüggen, Ralph Schürmanns, ist es sichtlich eine Freude, wieder den internationalen Meister-Nachwuchs an den Tasten zu hören. Begeistert spricht er von der Arbeit des diesjährigen Dozenten, Wojciech Switala: „Ich habe den Eindruck, dass er ein wunderbarer Pädagoge ist. Ich bin erstaunt, wie schnell die Teilnehmer lernen. Selten wird ein zweiter Versuch benötigt, um die Anregung umzusetzen.“

Der Dekan der Klavierabteilung der Musikakademie von Katowice schwärmt in seiner zurückhaltenden Art sehr deutlich von den Meisterschülern, die er noch bis morgen betreut: „Ich bin beeindruckt von dem Spitzenniveau. Das sind wirklich alle schon Profis, und das macht meine Rolle nicht einfach.“

Chao Wang (24), der in Berlin an der Universität der Künste studiert, empfindet die vielen Ideen und Hintergründe, die ihm der Dozent geliefert hat, als sehr wertvoll. „Ich verstehe die Musik von Chopin und die der Romantik jetzt besser.“

Auch die erst 16-jährige Marie Ange Sopiqoti-Nguci, die bereits in Paris studiert, bedankt sich überschwänglich für die große Ehre, an dem Kurs teilnehmen zu dürfen — es ist für sie bereits das zweite Mal. Sie freut sich besonders, auch andere Pianisten zu treffen und auf den edlen Instrumenten zu spielen. „Es ist eine Ehre für mich, mit Professor Switala zu arbeiten. Er gibt mir so viele Möglichkeiten zu hören und einen anderen Blick auf die Stücke zu werfen.“

Damit auch die Kawai-Flügel in allerbester Stimmung sind, wurde aus Japan Kenji Miyahira eingeflogen, der oberste Konzerttechniker der Firma. „Am Freitag kocht der Chef selbst“, verkündet Schürmanns, der sich wegen der geschlossenen Restaurants am Karfreitag selber um das leibliche Wohl seiner internationalen Gäste kümmert.

Am Freitag um 19 Uhr beginnt im Veranstaltungssaal der Musikschule das Abschlusskonzert der zehn Meisterschüler aus aller Welt: drei aus China, jeweils zwei aus Korea und Russland, eine aus Japan, eine aus Frankreich und einer aus Deutschland.

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