Haus Lange: Eine Hommage an die Ära Paul Wember

Ab September wollen die Kunstmuseen an ihren ehemaligen Direktor erinnern.

Krefeld. Fünf bis sechs Ausstellungen pro Jahr gibt es sonst in den Häusern Esters und Lange zu sehen. 2012 werden es nur vier sein, und eine davon speist sich komplett aus der eigenen Sammlung. „Es ist teurer geworden, Ausstellungen zu machen“, sagt Museumschef Martin Hentschel. „Gleichzeitig ist unser Etat geschrumpft. Wenn wir die Qualität halten wollen, muss die Zahl der Ausstellungen sinken.“ Und das, obwohl Sponsoren inzwischen jedes Projekt der Kunstmuseen unterstützen.

Neben den drei Künstlern, die Hentschel und seine Stellvertreterin Sylvia Martin für 2012 eingeladen haben, gibt es zwei Wochenenden der Architekturreihe „Mehr Mies“, ab sofort mit Motto: „Frühe Bindungen“ (10.-12. Februar) sowie „1928“ (31. August-2. September).

Die vierte Ausstellung des Jahres befasst sich ebenfalls mit einem originär Krefelder Thema. Unter dem Titel „Vibrierende Bilder, lärmende Skulpturen“ bereitet Kuratorin Sabine Röder eine Hommage an den ehemaligen Museumschef Paul Wember vor. Seinen Status als Legende begründete Wember in den 50er und 60er Jahren, als er Rebellen wie Yves Klein und Alexander Calder nach Krefeld holte.

Die Schau, die am 30. September in Haus Esters beginnt, konzentriert sich auf einen bis heute wichtigen Teil der Sammlung, den Wember um 1960 zusammentrug: die Kinetik, Kunst also aus Bewegung, Licht und Klang. „Eine spannende Zeit mit der Zero-Gruppe und dem französischen Nouveau realisme — und Wember war mittendrin“, sagt Sabine Röder. 100 Jahre alt würde Wember im Jahr 2013 — insofern wird die Ausstellung auch ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk.

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