Friedenskirche: Musik schwebt von oben heran

Aus dem Montessori-Chor ist der Sollbrüggenchor geworden. Am Samstag stellte er sich mit einem großen Konzert vor.

Krefeld. Das Publikum in der Friedenskirche schaut anfangs auf leere Stühle, wo eigentlich Orchester und Chor sich aufhalten müssten. Dann schwebt von der Orgelempore Josef Gabriel Rheinbergers Stabat Mater (op. 138) unter der Leitung von Gerald Joswowitz in den Kirchenraum. Mit dem ersten Satz kommt Rheinberger gleich zum Thema und die Sänger des Sollbrüggenchors sind musikalisch sofort präsent.

Doch von Beginn an lassen die Laiensänger die Artikulation in ihren Vorträgen vermissen, die man schon von ihnen gehört hat. Der Sollbrüggenchor hat sich im vergangenen Sommer aus den Aktiven des aufgelösten Montessori-Chors gebildet, nachdem die langjährige Chorleiterin Lore Sladek von dieser Aufgabe zurückgetreten war. Man erinnere sich an die herausragende Aufführung von Karl Jenkins’ Stabat mater im November 2011. Von diesem Platz unter den besten Laienchören Krefelds scheint der Chor derzeit um einiges entfernt.

Als Projektchor hat er nun seinen Platz unter dem Dach der Musikschule gefunden. „Damit sind große Chorwerke neu in unserem Angebot“, sagt deren Leiter Ralph Schürmanns und ermuntert die Zuhörer, in diesem Chor und „nicht nur unter der Dusche“ zu singen.

Nach dem Werk von Rheinberger setzt das große Wandern von der Empore in den Altarraum ein: Das Streichorchester macht den Anfang und trägt unter Schürmanns Dirigat das Adagio und die Fuge in c-moll von Wolfgang Amadeus Mozart vor.

Dieses Stück leitet zum Hauptwerk des Abends über, zu Mozarts Requiem (KV 626) unter der Leitung von Gerald Joswowitz. Dafür wird die Sinfonietta noch durch einige Bläser und der Sollbrüggenchor durch vier professionelle Gesangssolisten unterstützt. Katharina Borsch (Sopran), Annette Utz (Alt), Johannes Klüser (Tenor) und Raimund Fischer (Bariton) bringen Glanzpunkte, zum Beispiel das Benedictus. Das Publikum dankt mit einem langen Applaus.

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