Eine bitterböse Betrachtung

Das Theater hintenlinks eröffnet am 10. März neu. Bei der Veranstaltung wird auch der Kulturbetrieb kritisch beleuchtet.

Eine bitterböse Betrachtung
Foto: Dirk Jochmann

„Das Theater ist tot! Es lebe das Theater“ — unbedingt! „Es lebe das Theater!“ Es stellt Fragen, es bietet Raum für Auseinandersetzungen, lässt Diskussionen zu. Es hat die Aufgabe „Chaos in die Ordnung zu bringen“, wie Theodor W.Adorno formulierte.

„Es lebe das Theater“ — mit diesem Motto eröffnet das Theater hintenlinks, das „Hinterhoftheater am Rande des Ruhrgebiets“ an der Ritterstraße, am Samstag, 10. März, 19.30 Uhr, neu. Ein spannendes Happening von Peter Gutowski erwartet das neugierige Publikum. Dreizehn Jahre gibt es das Theater hintenlinks in der ehemaligen Brotfabrik Im Brahm. Peter Gutowski schreibt die Stücke, seine Frau Anuschka steht auf der Bühne. Nun erfindet sich das Theater neu. „Unsere wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Strukturen ändern sich so schnell, dass wir die Zucht der Zombies in unseren eigenen Reihen gar nicht wirklich wahrnehmen“, zitieren die Betreiber Karl Talnop auf ihrer neuen Internetseite.

Theater stellt Fragen, soll „Chaos in die Ordnung bringen, soll „Zombies“ verhindern. Ein Theater, das es wagt, aktuelle Themen anzugehen, will unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Unter den Schwerpunkthemen „Arbeitswelt“ und „Krieg und Vertreibung“ werden von nun an im Theater hintenlinks Theaterstücke und Filme gezeigt, die inhaltlich miteinander verknüpft sind, die ältere wie jüngere Zuschauer ansprechen.

Peter Gutowski

So verbinden sich das Schauspiel „Tagebuch eines Wahnsinnigen“ von Nikolai Gogol, Premiere am 20. April, mit dem Dokumentarfilm „Frohes Schaffen“, ein Film zur „Senkung der Arbeitsmoral“ und dem Film von Charly Chaplin von 1936 mit dem Titel „Moderne Zeiten“ zu einem Gedankenblick auf ein dringendes Thema.

Die aufgeworfenen Fragen sollen Diskussion schaffen, auch über eine Arbeitswelt, die sich in den nächsten Jahren rasant verändern wird. Angefangen hat sie ja schon, indem sie erahnen lässt, welche Tätigkeiten, die heute noch durch Menschen erledigt werden können, in Kürze von selbst handelnden Robotern übernommen werden können.

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