Ricarda-Huch-Gymnasium Ein Spiel mit Licht und Schatten

Mit einem digitalen Zeichenmedium malen Schüler des Ricarda-Huch- Gymnasiums leuchtende Kunstwerke.

Krefeld. Alte Zeitungen, Draht, etwas Alufolie und Backpapier: Viel mehr braucht es nicht, um ein Kunstwerk zu schaffen. Das beweisen die Schüler der 9b des Ricarda-Huch-Gymnasiums jetzt im Kunstunterricht. Riesige Plastiken aus Pappmache — eine gesichtslose Frauenbüste und ein überdimensionales Kleid — stehen da im Kunstraum. Davor sitzen Celina, Katja und Lara mit Laptop und Kamera. Mit ausschweifenden Bewegungen zeichnet die 14-jährige Celina auf einem Grafikpad unsichtbare Striche, die als bunte Lichtspiele auf dem weißen Kunstwerk vor den Schülerinnen erleuchten.

 Ricarda-Huch-Gymnasium: Ein Spiel mit Licht und Schatten
Foto: abi

„Licht-Gestalten“ heißt das durch das NRW-Förderprogramm „Kultur und Schule“ finanzierte Projekt, das „die intermedialen Kompetenzen unserer Schüler stärken soll“, erklärt Kunstlehrerin Veronika Josch-Blocklinger.

Dafür haben Christian Spieß und Matthias Plenkmann, beide Studenten des Masterstudiengangs Digitale Medien an der Hochschule Rhein-Waal, seit September im Kunstunterricht mit den Neuntklässlern mit neuen Medien gearbeitet. Unter anderem gelang das mit einem so genannten Tagtool, das die Schüler in einer AG selbst gebaut haben — Technik in Butterbrotdosen. „Über das Tagtool können die Schüler Farben oder Pinseldichte für ihre Zeichnungen steuern, die sie über das Grafikpad malen — das funktioniert ähnlich wie ein Mischpult“, erklärt der 28-jährige Student. Über einen Beamer können die Künstler ihre Plastiken mit den Lichtgrafiken bespielen.

Lara ist total begeistert: „Das ist mal etwas ganz anderes als der normale Kunstunterricht“, sagt die 14-Jährige, und ihre Freundin Katja ergänzt: „Auch das Bauen hat Spaß gemacht. Mit dem Draht haben wir uns die Finger blutig gestochen, aber das macht nichts.“ Denn mit dem Ergebnis, ihrem überdimensionalen Kleid, sind die Schülerinnen zufrieden.

Was sie sich dabei gedacht haben? „Kleidung ist ja sowas wie die Hülle unseres Körpers, die die wahren Gefühle verdeckt“, erklärt Celina. Wie Liebe aussehen könnte, zeichnet sie durch einen Gefühlsausbruch in Rot, Pink und Lila übers Grafikpad auf das Kleid.

Das Projekt von Maike, Pia und Gia-Han hat den Titel „Trauer und Freude“. Grafisch stellen die Mädchen diese Gefühle durch Sonne und Regen, helle und dunkle Farben dar. Was sie aus dem Projekt vor allem gelernt haben? „Ich weiß jetzt, wie man Gefühle zeichnerisch umsetzen kann“, sagt Maike.

Am Freitag, 22. Januar, haben Interessierte die Möglichkeit, sich die „LichtGestalten“ zwischen 17 und 18.30 Uhr am Ricarda-Huch-Gymnasium anzusehen.

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