Ein großes Händelkonzert des Crescendo Chors in St. Josef

Bei ihrem gemeinsamen Auftritt mit dem Rheinischen Oratorienorchester begeistern die Sänger die mehr als 400 Besucher.

Ein großes Händelkonzert des Crescendo Chors in St. Josef
Foto: Mark Mocnik

Über die Zahl der Konzertbesucher in St. Josef freute sich Corinna Baumann aus dem Vorstand des Fördervereins Kirchenmusik Krefeld. Über 400 Eintrittskarten konnten für das Händelkonzert verkauft werden. In seiner Begrüßung hob Chorleiter Heinz-Peter Kortmann hervor, dass man mit der „Ode for Cecilia’s Day“ von Georg Friedrich Händel auch eine Rarität ins Programm genommen habe. Das zweite Werk des Abends „Dettinger Te Deum“ bedeutete für den Crescendo Chor eine Premiere. Die Solistenparts übernahmen Christina Kühne (Sopran), Michael Siemon (Tenor) und Justus Seeger (Bass). Das Rheinische Oratorienorchester begleitete traditionsgemäß die große Schar der Sänger.

Mit getragen feierlichen Klängen beginnt das Orchester die Ouvertüre der „Ode for Cecilia’s Day“, einer Ehrung der Heiligen Cäcilia, der Schutzpatronin der Kirchenmusik. Im Text der Ode wird die Entstehung und Wirkung der Musik erzählt, dabei einzelnen Instrumenten bestimmte Funktionen zugeordnet. Der Tenor schildert in seiner ersten Arie recht schwerfällig die Anfänge der Musik. Beim ersten Einsatz des Chors, als er über das gerade entstandene Weltall singt „Durch den ganzen Kreis der Töne lief es und schloss den Klang ganz in den Menschen ein“, läuft das Orchester den Sängern noch davon. Es sollte noch eine Weile dauern, bis sich Chor und Instrumentalisten in einem guten Einklang präsentieren.

Für das Publikum ist es sehr hilfreich, dass es im Programmheft eine Übersetzung der alten englischen Sprache ins Deutsche gibt. Aber auch der Komponist hat dem Verständnis mit seiner Instrumentierung schon Hilfestellung gegeben. Natürlich darf sich das besungene Instrument stets besonders präsentieren. Pauken und Trompeten stehen für Kampfgetümmel, das Chor und Tenor dabei in Worte fassen. Ein besonderer Genuss ist das Duett von Sopran und Flöte (Barbara Kortmann), in dem es um den Kummer einer hoffnungslosen Liebe geht.

In der nachfolgenden Arie des Tenors wird die Geige als Sinnbild für Eifersucht und Verzweiflung ausdrucksstark mit Koloraturen besungen. Im letzten Gesang der Ode findet alles zu einem guten Ende. Der Chor und die Sopranistin bieten einen monumentalen Schluss. Ein einziges langes Loblied ist Händels „Dettinger Te Deum“. Hier kann der Crescendo Chor seine Stärken im Jubel- und Lobgesang zeigen — mal schön rhythmisch akzentuiert, wenn „holy, holy, holy“ (heilig) interpretiert wird, oder stimmgewaltig bei Passagen wie „Tag für Tag preisen wir dich und verehren deinen Namen für alle Zeiten ohne Ende“. Solche Zeilen scheinen für den Crescendo Chor wie auf Maß geschrieben. Eindringlich gestalten die Sängerinnen eine Bitte an Jesus Christus, hier stimmen Text und musikalische Umsetzung bestens überein.

Eher ruhig und andächtig folgt als Kontrast die Bassarie, in der der Sänger eine gewisse Verlorenheit ausdrückend um Erbarmen bittet. Doch dann kann sich der abschließende Jubelgesang, von Pauken und Trompeten samt Orchester kräftig unterstützt, erheben und in ein großes Finale führen. Langer Applaus und stehende Ovationen folgen.

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