Ein buntes Spiel um die Facetten des Lebens

Mit drei verschiedenen Choreografien will Ballettdirektor Robert North das Publikum im Theater zum Tanzen bringen. Die Premiere ist morgen.

So weit wird es am Ende der Premiere wohl nicht kommen, aber Ballettdirektor Robert North kann es sich vorstellen: „Alle Besucher gehen tanzend nach Hause.“ Der dritte Teil des von ihm als „Sinfonie des Lebens“ choreografierten Abends wird heiter sein. Geometrische Bilder mit kontrastreich oder subtil abgestuften Farbskalen von Bridget Riley inspirierten ihn zu „Farbenspiel“.

Ein buntes Spiel um die Facetten des Lebens
Foto: Matthias Stutte

Die Compagnie tanzt dazu nach einer Komposition von Christopher Benstead, der bereits die Musik zu „Prinz Rama“ und „Carmen“ schuf. Ausstatter Udo Hesse bezieht sich in Bühnenbild und Kostümen auf die Malerei von Bridget Riley und findet, dass Robert North, der nun schon zehn Jahre als Ballettdirektor in Krefeld arbeitet, in seiner Choreografie diese schon vorweg genommen habe.

Der zweite Teil des Abends wird als Hauptteil verstanden. Dimitri Schostakowitsch komponierte seine 14. Sinfonie für Streichorchester, Percussion-instrumente und zwei Gesangssolisten mit einer tiefgründigen, ergreifenden Musik.

„Als Schlaf der Vernunft“ sind es Szenen um den gewaltsamen Tod nach Texten von Lorca, Apollinaire und Rilke, die von Janet Bartolova (Sopran) und Hayk Dèinyan (Bass) in den Originalsprachen gesungen werden. Die beiden Gesangssolisten werden konzertant agieren.

Die Musiker haben alle solistische Parts, was keine einfache Aufgabe sein wird. „Eigentlich ist es Kammermusik“, sagt Diego Martin-Etxebarria, der das Ensemble der Niederrheinischen Sinfoniker dirigiert. Dazu ist ein eher abstraktes Bühnenbild entstanden, aber immer auch bezogen auf Horrorfiguren von Goya, die auch North inspirierten.

Eine Folge dramatischer Tänze sind es, die den immerwährenden Kampf zwischen Leben und Tod thematisieren. Mit „Jugend“ hat North die Choreografie betitelt, mit der der Abend beginnt. Von Benjamin Britten ist die Musik, die „Simple Symphonie“, die der erst 20-jährige komponierte. Eine Fülle musikalischer Ideen hat North darin entdeckt, kraftvoll und energiegeladen werden sie umgesetzt.

Das funktioniert, obwohl die Musik ursprünglich nicht für das Ballett gedacht war. Dazu passt, dass diese Choreografie schon vor Jahren in München für junge Stipendiaten entstand.

Mit Licht wird in den Szenen Atmosphäre geschaffen. Zwei Stunden inklusive Pause wird der Abend dauern. Und danach, so meint Ballettdramaturgin Regina Härtling, wenn schon nicht tanzend, „wird das Publikum mit einem Lächeln nach Hause gehen“.

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