Die kulturelle Revolution - zwei neue Veranstaltungsorte in Krefeld

Krefeld ist um zwei Veranstaltungsorte reicher: Im Saal Gietz und bei der Jüdischen Gemeinde geht nun noch häufiger das Licht an.

Krefeld. Still und leise ist es passiert, ohne große Versprechungen und vollmundige Ankündigungen. Und doch ist es nun Fakt: Krefeld ist um zwei Veranstaltungsorte reicher, an denen mehrmals im Monat das Licht angeht. Fast 20 Konzerte und Lesungen sind in diesem Halbjahr auf der Kulturbühne Fischeln und in der Reihe „Habima“ der Jüdischen Gemeinde geplant. Die Programmzettel sind mehr als doppelt so gut gefüllt wie im vergangenen Jahr.

Initiator der kulturellen Revolution im Süden der Stadt und an der Wiedstraße ist Überzeugungstäter Joachim Watzlawik. Vor einem Jahr hatte er seine elfjährige Tätigkeit als Programmmacher der Friedenskirche aufgegeben und ist seither Schulsozialarbeiter am Fabritianum. Dennoch kann er nebenher nicht die Finger von der Kultur lassen.

Dass er nun in der Synagoge und im Fischelner Saal Gietz das Programm ähnlich ausrichtet wie in der Friedenskirche und damit womöglich seinen Nachfolgern Konkurrenz macht, findet Watzlawik logisch: „Das Konzept des Kulturpunkts — das war ja ich. Wieso sollte ich jetzt etwas machen, das nicht zu mir passt?“

Also setzt er weiter auf die bewährte Mischung aus Klassik, Jazz und Weltmusik. Auch das jährliche Waldeck-Konzert holt er aus der Friedenskirche nach Fischeln. Mit Schauspieler August Zirner, der zu einer szenische Lesung über Tolstoi in die Jüdische Gemeinde kommt, hat er auch den ersten Promi verpflichtet. „Das möchte ich gerne ausbauen“, sagt Watzlawik.

Indem er einige Künstler gleich für beide Bühnen verpflichtet, hofft er auf Synergieeffekte: „Das könnte aufgehen. Wer in der Stadt wohnt, fährt nicht unbedingt zum Konzert nach Fischeln — und umgekehrt.“

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