Der Verein Kunst und Krefeld zeigt seine Neuzugänge

In der Ausstellung sind auch Schriften des umstrittenen Architekten Karl Buschhüter zu sehen.

Der Verein Kunst und Krefeld zeigt seine Neuzugänge
Foto: A. Bischof

Krefeld. Unter dem Titel „Neuzugänge“ präsentiert der Verein Kunst und Krefeld in seinem Ausstellungsraum an der Steinstraße 7 eine Vielzahl unterschiedlicher Kunstgegenstände, die innerhalb der vergangenen acht Monate in dessen Bestand übernommen wurden. Dazu gehören Entwürfe für die Glasfenster der katholischen Kirche „Heiligste Dreifaltigkeit“ in Gangelt-Stahe aus dem Nachlass des Künstlers Franz- Josef Schiffer-Tibus.

Die Zeichnungen zeigen in kräftiger, expressionistisch anmutender Farbgebung symbolisch die Tageszeiten „Morgen, Mittag, Abend und Nacht“. Ebenfalls erstmalig vertreten sind die Werke zweier unbekannter Krefelder Künstler: Lenelotte und Fritz Schild. Vom Sohn und Erben des Ehepaares wurden dem Verein einige Arbeiten geschenkt. Das Aquarell „Strohblumen“ von Lenelotte Schild, die in den 30er Jahren die Kunstgewerbeschule besuchte, ist ein Zeitzeugnis damaliger Textilgstaltung. Vom Holz- und Steinbildhauer Fritz Schild sind eine geschnitzte Heiligenfigur, der Bronzekopf des Sohnes sowie die Maske einer Schlafenden ausgestellt, die seltsamerweise wie eine Totenmaske anmutet, jedoch 1947 ein Weihnachtsgeschenk an seine Frau Lenelotte war und im ehelichen Schlafzimmer hing.

Noch ein Künstlerehepaar verdient besondere Erwähnung: Klaus- Peter Noever, der sich mit dem Bild „ Die Erschaffung des Mannes“ und der Zeichnung eines Körpers, durch den zwei rote Fäden gespannt sind, mit den menschlichen Aspekten des Lebens befasst und die duftige Bleistiftzeichnung eines Strandes in Spanien von seiner Ehefrau Anna, die als Künstlerin meist im Schatten ihres Mannes stand.

Aus dem umfangreichen Lebenswerk von Joachim Klos, von dem momentan in der Sparkasse Viersen eine Ausstellung zu sehen ist, werden drei abstrakte Holzschnitte gezeigt. Sie stammen aus dem Nachlass von Prof. Gustav Fünders, der als Lehrer an der hiesigen Werkkunstschule tätig war, ebenso wie einige Werke von dessen Schüler August Pigulla.

Von den Vertretern der Künstlergruppe 45 Ernst Hoff und Ferdinand Brauer sind Arbeiten zu sehen, ebenso wie eine Flaschenkeramik von Uwe Rast und ein Ölbild von Wolf von Beckenrath. Einen besonderen Bezug hat der Verein Kunst und Krefeld zu dem kontroversen Künstler und Architekten Karl Buschhütter (1872—1956), da der Verein in einem von Buschhütter 1904 erbauten Haus beheimatet ist.

Von ihm werden einige Originale seiner Schriften gezeigt. Er war der Vorreiter des biologischen Bauens. Alles Baumaterial sollte aus der unmittelbaren Umgebung stammen. Er soll allerdings auch Antisemit gewesen sein.

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