Das Theater befragt sein Publikum

Intendant Michael Grosse möchte wissen, was Zuschauer wünschen. Das könnte sogar Auswirkungen auf den Spielplan haben.

Krefeld. Michael Grosse weiß, dass die Theaterbesucher in den vergangenen Jahren „viel erlebt“ haben: den Umbau der Häuser in Krefeld und Gladbach, eine neue Leitung, ein teilweise neues Ensemble. „Wir wollen weiter auf das Publikum zu gehen“, sagt der Intendant.

Deshalb hat das Theater in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein eine Publikumsbefragung auf den Weg gebracht. Studierende in Kulturpädagogik/Kulturmanagement haben nach Maßgaben der Marketing-Abteilung des Theaters einen Fragebogen entwickelt, mit dessen Hilfe man herausfinden will, wie zufrieden die Besucher mit dem Theater sind. „Wir machen schließlich Theater fürs Publikum“, sagt Grosse.

In der Hochschule fand Marketing-Leiterin Sonja Wies den richtigen Ansprechpartner. „Natürlich sind wir dafür offen“, meint Präsident Hans-Hennig von Grünberg. „Schließlich sollen sich die Hochschulen für ihre Umgebung öffnen.“ Fachbereichsleiter Jürgen Weintz sagt: „Der konkrete Auftrag ist für uns besser als die blanke Theorie.“

Neun Freiwillige haben in einer Projektgruppe Fragen entwickelt, die Bögen werden sie an je sieben Abenden in Krefeld und in Gladbach verteilen. Gefragt wird nach den Motiven für den Theaterbesuch, kulturellen Interessen, dem Service und der Zufriedenheit mit dem Angebot.

„Ich könnte mir vorstellen, je nach Ergebnis künftig beispielsweise eine Familienkarte anzubieten“, sagt Sonja Wies. Doch auch Auswirkungen auf den Spielplan sind denkbar.

Erfasst werden Vorstellungen aller Sparten von März bis Mai, im Juni sollen Ergebnisse der Auswertungen vorliegen. „Wir haben Vorstellungen herausgesucht, in denen viele Karten in den freien Verkauf gehen“, sagt Sonja Wies. Hintergrund: „Wir würden Gelegenheitsbesucher gern zu Stammgästen machen.“

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