Das sind Schillers „Räuber“

Die Tragödie um zwei Brüder feiert am Samstag, 28. April, Premiere im Stadttheater Krefeld.

Das sind Schillers „Räuber“
Foto: Matthias Stutte

Knapp 50 Jahre wurde Friedrich Schillers Schauspiel „Die Räuber“ nicht mehr im Krefelder Stadttheater aufgeführt. Das bösartige Intrigenspiel und politische Melodram ist ein Klassiker der Sturm und Drang-Zeit. Nun steht am kommenden Samstag, 28. April, um 19.30 Uhr die Premiere des Familiendramas im Theater am Theaterplatz 3 an.

Das sind Schillers „Räuber“
Foto: Matthias Stutte

Das Erstlingswerk des berühmten deutschen Dichters thematisiert die endlose Suche nach väterlicher Liebe und Anerkennung. Die Brüder Karl (Philipp Sommer) und Franz (Henning Kallweit) könnten nicht unterschiedlicher sein. Der älteste Sohn des Grafen von Moor (Joachim Henschke), Karl, liebt die schöne Amalia (Vera Maria Schmidt) und wird ein reiches Erbe antreten. In Leipzig führt er ein wildes Studentenleben.

Aus Schadenfreude und Rache startet der ungeliebte Sohn Franz gegen seinen älteren Bruder eine Intrige, um an die gräfliche Macht zu kommen. Aufgrund der Ratlosigkeit lässt sich Karl zum Anführer einer Räuberbande wählen und kämpft für Gerechtigkeit. Als die Lügen von Franz ans Licht kommen, nimmt die blutige Tragödie ihren Lauf.

Das Drama beinhaltet 16 Figuren. Insgesamt fünf Schauspieler und eine Schauspielerin schlüpfen mithilfe von Kostümen (Petra Wilke) in verschiedene Rollen. „Das Stück ist der Gassenhauer schlechthin“, erklärt Pressereferentin Sabine Mund.

Da kann Schauspieldirektor Matthias Gehrt nur zustimmen. Die Feudalismus- und Kirchenkritik sowie die Sprachgewalt in seiner Wirkung spielen bei dem Drama eine wichtige Rolle.

Die Gewaltbereitschaft ist das zentrale Motiv des Theaterstücks. „Der Zorn und die Not einer jungen Generation sind zeitgenössisch“, sagt Gehrt.

Mit diesen Themen sollen junge Leute ins Theater gelockt werden. Auch Schulklassen sind herzlich willkommen. „Schillers persönliche Geschichte ist uns nah“, erklärt Direktor und Regisseur Matthias Gehrt.

Die erhöhten Anforderungen führen laut Gehrt zu einer Ratlosigkeit der jungen Generation. Der Gegensatz zwischen der Historie und der gegenwärtigen Zeit wird also sichtbar gemacht.

Chorische Darstellungen und Bühnengestaltungen stellen den Kontrast dar. Da sind sich Gehrt, Dramaturg Thomas Blockhaus und Bühnenbildnerin Gabriele Trinczek einig.

Bis Mitte Juli laufen die Vorstellungen im Theater für „Die Räuber“. Die Proben für die Premiere am kommenden Samstag sind bereits im vollen Gange.

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