Cristina Braga - Mit Charme und Können in der Jüdischen Gemeinde

Cristina Braga zeigt in der Jüdischen Gemeinde, wie vielseitig eine Harfe sein kann.

Krefeld. In Europa verbindet man mit der Harfe ja eher große Sinfonien oder perlende Klänge zu Opernarien. Das gibt es in Lateinamerika auch, aber dort hat die Harfe ihre Geschichte als Instrument der Folklore. Vielleicht liegt das an ihrer Verwandtschaft zu den beiden anderen Zupfinstrumenten Zither und Laute.

Was eine virtuose Musikerin mit einer Harfe alles anstellen kann, führte die Brasilianerin Cristina Braga in der Synagoge vor. Im Rahmen der Programmreihe „Habima“ trat sie vor 70 Zuhörern auf — am Vorabend war sie bereits auf der Fischelner Kulturbühne zu Gast. Braga zupft die Harfe, schlägt mit den Handwurzeln darauf oder streicht mit der ganzen Hand über die Saiten — und es klinge jedes Mal anders.

Bragas Neigung gehört dem Jazz und der Improvisation, und ihre sanfte Stimme passt wunderbar dazu. „The girl from Ipanema“ etwa, ein Stück ihres Landsmannes Carlos Jobim, ein Bossanova, ist ja quasi ein Stück zum Mitsingen.

Begleitet wurde Cristina Braga an der Bassgitarre von Ricardo Medeiros. Dass die beiden ein Paar sind, musste gar nicht mehr gesagt werden. Charmante und liebevolle Blicke gingen zwischen ihnen auf der schön dekorierten Bühne hin und her.

Mit mehreren Zugaben dankte Braga und erinnerte sich daran, dass Krefeld die erste Station auf ihrer ersten Europa-Tournee war. Inzwischen hat die Professorin und Harfenistin mit Rios Sinfonieorchester 17 CDs eingespielt. Und traf hier wieder auf einen treuen Fanclub, der sich mit viel Applaus bedankte. chs

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