Burg Linn: Frische Farben für den Fürsten

Ein 280 Jahre altes Gemälde wurde restauriert. Künftig fehlt dem Museum Burg Linn das Geld für solche Vorhaben.

Krefeld. Jetzt strahlt er wieder, der ehemalige Kölner Kurfürst und Erzbischof Clemens August. Sein Portrait hängt im Jagdschloss der Burg Linn, das er um 1730 aus einem alten Back- und Brauhaus umgebaut haben soll. Das Bild, das etwa aus dieser Zeit stammt, wurde von Sabine Allroggen und Andreas Hoppenrath gründlich restauriert und aufgefrischt.

Es hatte einen vergilbten Firnis und war sehr dunkel, die Leinwand, auf eine Holzplatte geklebt, hatte Löcher und Risse. Nun hebt es sich von den daneben hängenden, dunkel blickenden Erzbischöfen ab, von denen Museumschef Christoph Reichmann sagt: „Die sind auch bald dran.“

Doch für künftige Restaurierungen ist die Lage schwieriger geworden. Bisher konnten Reichmann und sein Stellvertreter Christoph Dautermann städtische Mittel von 5000 Euro pro Jahr einsetzen und durch Geld von den Museumsfreunden aufstocken. Mit den Etatmitteln ist jetzt Schluss. „Um so wichtiger sind Spenden“, sagt Heide Gerritzen von den Freunden.

Komplizierter als die Wiederherstellung des Porträts war die Restaurierung eines Ofenschirms aus dem Schlafzimmer der von der Leyens im Jagschloss. Die Bemalung des etwa 140 mal 90 Zentimeter großen Objekts umfasst beide Seiten des Schirms. So mussten die Restauratoren eine Leinwand abnehmen und konnten so beide Seiten sanieren, die an vielen Stellen arg beschädigt waren. Fast ein Drittel der Bilder war kaum noch zu erkennen.

Die Restauratoren Sabine Allroggen und Andreas Hoppenrath, die ihr Atelier in Rommerskirchen im Kreis Neuss betreiben, haben schon mehrere Objekte für das Museum bearbeitet. Sie sind auch für private Sammler tätig. Arbeit gibt es alleine im Linner Museum — vor allem Möbelstücke und Skulpturen haben eine Restaurierung dringend nötig.

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