Blick auf die Tapetenfabrik

Verein für Heimatkunde präsentierte neues Jahrbuch in der Fabrik Heeder.

Blick auf die Tapetenfabrik
Foto: A. Bischof

Krefeld. Die Fabrik Heeder war nahezu voll besetzt: Der Verein für Heimatkunde präsentierte den 85. Jahrgang des Krefelder Jahrbuchs. „Die Heimat“ 2014 umfasst 220 Seiten und liegt in den Buchhandlungen. Der Titel zeigt die Fabrik Heeder — vor 25 Jahren wurde das Gebäude offiziell als Kulturzentrum eingeweiht. Deswegen hatten der Vereinsvorsitzende Robert Claßen und die beiden Schriftleiter Christoph Dautermann und Burkhard Ostrowski diese ehemalige Fabrik als Ort der Vorstellung ausgewählt.

Nach der Begrüßung durch Robert Claßen, die aufgrund technischer Schwierigkeiten etwas nach hinten geschoben werden musste, stellten die Schriftleiter kurz die von ihnen betreuten Autoren vor. In drei sehr ausführlichen Beiträgen gab es Erläuterungen zum Ort des Geschehens.

Reinhard Schippkus berichtete zur Historie der ehemaligen Tapetenfabrik und konnte sogar einige Bilder von dort hergestellten Tapeten zeigen. Kurt Devries war bis 1938 Leiter der Fabrik. Er wanderte nach Kolumbien aus. Über den Lebensweg des Juden, der später zum Katholizismus konvertierte, schreibt Schippkus zusammen mit Ostrowski im Heft. Spuren seiner Nachfahren konnten sie nicht finden.

Einen zweiten Vortrag hielt Jürgen Sauerland-Freer, der die Kulturfabrik von Beginn an leitete und 25 Jahre künstlerischen Wirkens Revue passieren ließ. Der dritte Redner Helmuth Wenderoth gehört zur künstlerischen Leitung des Kresch und hielt ein flammendes Plädoyer für das Theater.

Weitere Berichte in diesem Heft legen einen Schwerpunkt auf die Geschichte: Ehrengrabstätten, Mennoniten, Kirchengemeinden und Historie rund um den Blumenplatz sind einige der Themen. Eine Reihe von Berichten befassen sich mit der Nazizeit und den folgenden Jahren. Verfolgung in Limburg, die Bombennacht und Stadtverwaltung werden näher betrachtet. Von Oktober bis Oktober umfasst wie immer einen Blick auf das ganze Jahr.

Was man vermissen könnte? Eine Würdigung der ehemaligen Leiterin des Museums Burg Linn. Prof. Renate Pirling hatte den goldenen Fürstenhelm gefunden und wurde in diesem Jahr 85 Jahre alt: Gefehlt haben der Rezensentin ausführliche Beiträge zu den schönen Künsten. Weder Ausstellungen in den städtischen Museen noch das spektakuläre Mies-Modell auf dem Egelsberg fanden Eingang in diesen Jahresüberblick. Leider wurde auch die gute Idee mit der Fotostrecke (Heimat 84) nicht wieder aufgenommen.

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