Ausstellung: Die Leinwand wird zum Bild

Seine ungewöhnlichen Arbeiten aus Stoff und Holz zeigt Christofer Kochs noch bis Ende Juni in der Galerie Meta Weber.

Krefeld. Die Leinwand wird bei den ungewöhnlichen Bildern von Christofer Kochs zum eigenständigen Element. Die Arbeiten des in Augsburg lebenden Künstlers sind noch bis Ende des Monats in der Galerie Meta Weber zu sehen.

Der Stoff steht bei ihm nicht für sich, sondern wird in Verbindung mit Farben eingesetzt. Oft ist er sorgfältig gefaltet, so dass der Eindruck von linearen Strukturen entsteht. Das Stoffliche bekommt mehr Volumen, die Bilder mehr Plastizität. Die Farben sind gebrochen, nur wenige intensive Akzente - wie eine Figur in Rot - werden gesetzt. "Auslöser" nennt Kochs diese Bilder, bei denen der Mensch, wenn auch als sehr reduzierte Figur, eine wesentliche Rolle spielt.

Eigentliches Thema ist jedoch die Zeit. Sie wird bereits in den unterschiedlich gealterten Stoffen sichtbar, in der streng reduzierten Gestaltung der Bilder, die fragmentarische Geschichten erzählen. Der Künstler lässt mit seiner klaren Bildsprache viel Raum für Interpretationen.

Bei "Home" wird das eindrucksvoll deutlich. Zentrales Element ist eine bestickte Stofftasche, deren Form einem Haus sehr ähnlich ist. Eine gezeichnete Leiter ragt in den Himmel, eine zweite führt nach unten. Koch zeigt das Haus als Ort der Geborgenheit, aber auch der Begrenzung. Die Wege heraus führen ins Ungewisse. Komprimierter kann man das kaum darstellen.

Der Mensch ist auch Thema seiner plastischen Arbeiten, die er "Stelen" nennt. Holz bearbeitet Kochs mit einer Motorsäge und gestaltet es anschließend mit Ölfarben. Es entstehen leichte, durchbrochene Körper mit Linien und Schatten, mit denen Kochs einen Bogen von der Fläche in den Raum schlägt.

Haus Kunst+Technik, Blumentalstr.2. Di.-Do., 15-18 Uhr. Bis 29. Juni.

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