Audienda-Chor: Ausatmen auf Französisch

In Paris war der Audienda-Chor bei Meisterkursen dabei. Am Samstag sind die Ergebnisse zu hören.

Krefeld. Körperlich erschöpft, aber künstlerisch bereichert sind sie in Krefeld eingetroffen: Die 40 Sänger des Audienda-Chors sind von ihrer Paris-Reise zurückgekehrt. Wie berichtet, haben sie dort auf Initiative des Chorleiters Pavel Brochin an einer Meisterklasse für Dirigenten teilgenommen.

Das bedeutete für das Ensemble, an jedem Nachmittag der Osterwoche für mindestens vier Stunden ihre Stücke einzuüben - und das jeweils unter anderer Leitung. Mit Brochin hatten sie in Krefeld schon einen Teil vorbereitet. Nun konnten auch der Österreicher Rupert Huber und fünf angehende Dirigenten mit dem Chor ihre unterschiedlichen Vorstellungen erarbeiten. "Das war sehr spannend für uns", sagt Sängerin Larissa Konze.

Denn jeder der Studenten aus Frankreich und Italien zeigte eine andere Gewichtung beim Dirigieren und Interpretieren. Auch die Didaktik des Meisters Huber war interessant für die Sänger. Der 1953 geborene Dirigent ist auch Komponist und hat mit dem Chor sein experimentelles Stück "Mein Venedig" nach einem Gedicht von Rose Ausländer einstudiert. Dabei haben die Sänger so ungewöhnliche Techniker wie farbiges Ausatmen erklärt bekommen - dabei werden nur Vokale gehaucht. Die anderen Stücke auf dem Dirigentenzettel sind von Strawinsky und Schönberg, Bruckner und Verdi.

Neben intensiven Übungen in Hörverständnis und Konzentration blieb auch ein bisschen Freizeit. Manche Sänger trafen sich mit Mitgliedern des Ensemble Vocal de l’Hurepoix aus Viry Chatillon im Süden von Paris, die voriges Jahr hier zu Gast waren.

Die Ergebnisse seiner Arbeit stellt der Chor unter dem Titel "Aufbruch in die Moderne" am Samstag, 20 Uhr, in der Alten Kirche vor. Regionalkantor Andreas Cavelius ergänzt den Abend mit Werken von Höller und Bräutigam.

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