Anatol zeigt Arbeiten in Uerdingen

83-jähriger verwendet Relikte von Garzweiler.

Anatol zeigt Arbeiten in Uerdingen
Foto: abi

Krefeld. Für Uerdingen ist es eine Sensation: Der Bildhauer und Beuys-Schüler Anatol, der auf der Neusser Museumsinsel Hombroich arbeitet, stellt ab 17. Mai in der früheren Druckerei Schotte aus. Er wird dort auch Workshops mit Uerdinger Kindergärten und Schulklassen veranstalten. Firmenchef Heinz Schotte hat den Coup persönlich eingefädelt, er hat Anatol vor einigen Wochen kennengelernt. Der Bildhauer ist begeistert von den Räumen der Druckerei, die in Kürze abgerissen werden soll.

Seit Tagen schaffen Anatol und seine Helfer Kunstwerke nach Uerdingen, unter anderem eine Fassung der Installation „Parlament“, die auf Hombroich steht. Auch neue Arbeiten sind darunter: Dabei verwendet Anatol grüne Holztüren. Entdeckt hat er sie in Dörfern, die durch den Braunkohletagebau Garzweiler von der Landkarte verschwunden sind. „Ich habe mich vor dem Abriss oft dort herumgetrieben“, erzählt der 83-jährige Künstler. „Das Verschwinden dieser Orte ist für mich extrem bitter. Ich bin ja selbst so alt wie das, was dort für immer vergeht.“

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