4000 Euro für das Haus der Seidenkultur

Ehemalige Studenten der preußischen Weberschule trafen sich in Krefeld.

Im Haus der Seidenkultur traf sich jüngst der Club der Seidenleimer. Dahinter verbirgt sich die studentische Verbindung „Sericaria“, die ein Stück Krefelder Textilgeschichte geschrieben hat. Gegründet wurde die Verbindung 1913 als Verein der Weberschüler an der damaligen preußischen Höheren Fachschule für die Textilindustrie. Ihren Namen hat die Studentenbewegung vom Sericin abgeleitet, ein Protein, das die Seidenraupe bei der Produktion von Seide bildet.

Dieter Blatt, Organisator des Treffens

Jetzt hat sich die Verbindung aufgelöst. Grund: Mit der Verlegung des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik der Fachhochschule Niederrhein nach Mönchengladbach war das Ende besiegelt. „Trotz vieler Bemühungen war es uns nicht möglich, die Studenten zu unseren Kneipenabenden nach Krefeld zu holen“, sagt Ingenieur Dieter Blatt. Als Ehrenamtler hatte er jetzt Mitglieder der einstigen Verbindung zu einem Treffen ins Museum an der Luisenstraße geladen. Dabei wurden alte Erinnerungen ausgetauscht.

Die Förderung der wissenschaftlichen Weiterbildung und die Pflege der Geselligkeit gehörten mit zu den Aufgaben der Verbindung. „Vor allem aber war es uns wichtig, stets die Freundschaft auch zu Studenten anderer Nationen zu intensivieren“, sagt Blatt. Vor diesem Hintergrund wurde der Verein während der NS-Zeit verboten. Bei der offiziellen Auflösung der „Sericaria“ stellte der Kassenwart fest, dass noch mehr als 4000 Euro auf dem Konto waren. Wohin damit? „Im Haus der Seidenkultur kann es gut verwendet werden“, war der Vorschlag von Dieter Blatt. Und so fand jetzt im Museum eine Scheckübergabe statt. „Eine beachtliche Spende, die uns dabei hilft, unsere Arbeit für Krefeld kontinuierlich fortzusetzen“, freut sich Museumschef Hans-Georg Hauser.

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