Krefeld hautnah Krefelder Westen: Weite Wege zu den Geschäften

Die Krefelder im Westen haben so ihre Sorgen. Für die Themen Sicherheit, Sauberkeit sowie das Angebot für Jung und Alt gibt es bei der großen WZ-Umfrage nur mittelmäßige Noten.

Krefeld. Das Leben im Krefelder Westen ist ländlich geprägt. Entspannung gibt es für viele Krefelder bei einem Spaziergang im Forstwald. Gern genommen sind auch die Fahrradrouten durch Benrad, Gatherhof und Tackheide. Doch wie lebt es sich abseits all dieser Freizeitaktivitäten eigentlich im Westen von Krefeld? Im Rahmen der Aktion „Krefeld hautnah“ haben wir per Zufallsprinzip Leser befragt und wollten wissen, was ist lebens- und liebenswert, was ist misslich und verbesserungswürdig, was gar nicht zu akzeptieren in Forstwald, Tackheide, Kempener Feld und Co.?

 Logo Krefeld hautnah

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Foto: Andreas Bischof

Die Antwort gibt die Umfrage im Rahmen der WZ-Stadtteilaktion Krefeld hautnah. Und die Ergebnisse sind durchaus interessant. In den westlichen Stadtteilen lebt es sich gut. So gibt es für die Lebensqualität im Bezirk West insgesamt die Note 2,3. Gemäß dem Schulnotenprinzip entspricht dies einem gut. Doch neben dem Allgemeingefühl gibt es in der Umfrage nur noch für das Preis-Leistungsverhältnis im Bereich Bauen/Mieten (2,2) und beim Zugang zu schnellem Internet gute Noten (2,6). Und dann fangen sie auch schon an, die Probleme im Westen der Stadt. Dort wo die Wege zu den Geschäften lang sind und es nur noch vereinzelt Einkaufsmöglichkeiten gibt.

Mit 3,6 bewerten die Menschen im Westen diesen misslichen Umstand. Vor allem für ältere Menschen sind die Wege Richtung Krefeld oder Tönisvorst umständlich geworden. Mal eben etwas einkaufen, das geht nicht mehr so einfach. Auch weil die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr im Westen nicht die beste ist. In der Umfrage gibt es für das Liniennetz der Stadtwerke Krefeld aber immerhin die Note 2,8. Dennoch, neben den unbequemen Wegen zu den Einkaufsläden gibt es für die Westler noch viele andere Punkte, die es zu kritisieren gilt. So gibt es für die Angebote für Jugendliche und Senioren (jeweils 3,1) ebenso wie für das vorhandene Sportangebot (3) ebenfalls nur befriedigende Noten. „Leider sind die Turnhallen in Gatherhof veraltet und schlecht ausgestattet“, schreibt ein Leser im Rahmen der WZ-Umfrage. Das gleiche Bild in Sachen Sicherheit und Sauberkeit.

Letzteres wird vor allem durch die Vermüllung und Verschmutzung der vielen Grünanlagen deutlich, wie viele Teilnehmer der Umfrage meine. Seit Jahren beklagen sich die Anwohner in Lindental zudem über eine immense Lärmbelästigung durch Flugzeuge. „Der Flugzeuglärm in Lindental ist insbesondere am Wochenende von 6 bis 9 Uhr unerträglich, da werden Lärmschutzgrenzen mit Sicherheit überschritten, dazu kommt dann auch noch der Bahngüteverkehr!“, heißt es in einer kritischen Zuschrift im Rahmen der Umfrage. Ein weiteres Problem im Westen derzeit: Die Versorgung mit Kitaplätzen. 1191 Plätze stehen derzeit einem Bedarf von 1345 gegenüber. Was den Ausbau nicht einfacher macht: Für das von der Kirchengemeinde St. Norbertus geplante neue Gebäude steht zwar ein Investor für den Bau bereit, jedoch gibt es Probleme mit den Trägeranteilen.

Die Verkehrsbelastung kommt mit einer 2,9 in der Umfrage noch mittelgut weg. Dennoch gibt es auch hier akute Problemzonen. Einige davon sind sogar brandgefährlich. So versucht die Politik derzeit die Kreuzung Meyeshofstraße/Oberbenrader Straße durch die Installation eines Kreisverkehrs umzugestalten. Immer wieder kommt es in dem Kreuzungsbereich zu schweren Unfällen mit vielen Verletzten und leider auch einem Todesfall in diesem Jahr. Welche verkehrlichen Auswirkungen die Vergrößerung des Postfrachtzentrums der Deutschen Post an der Anrather Straße und der Ausbau des Gewerbegebiets Fichtenhain mit sich bringen, kann derzeit auch noch keiner bestimmt sagen.

In den kommenden drei Wochen wollen wir Sie, liebe Leser, über den Stadtteil West informieren. Dazu gehören die schönen sowie nicht so schönen Seiten und die Vorstellung von zahlreichen Bürgervereinen.

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