Krefelder spenden mit ihrem Blut Leben

Die Blutspende ist vom Behnisch-Haus zurück ins Klinikum am Lutherplatz gezogen.

Krefeld. 20-Jährige halten sich meist für unverwundbar. Dass ihr Blut ebenso wie eine Organspende anderer Leben retten könnte, ist nur den wenigsten bewusst. "Erst wenn Freunde bei einem Verkehrsunfall schwer verunglücken und Blutkonserven zur Rettung brauchen, ändert sich das", sagt Walter Singer, einer der Geschäftsführer des Helios-Klinikums Krefeld.

Gemeinsam mit Prof. Carl Heinz Wirsing von König und Oberarzt Dr. Udo Voelker wirbt er für den Besuch der klinikeigenen Blutspende, die neuerdings wieder am Lutherplatz untergebracht ist.

Vor fünf Jahren hatte das Klinikum mit der Deutschen Gesellschaft für Humanplasma (DGH) kooperiert und von da an im Behnisch-Haus an der Petersstraße gemeinsam ein Blutplasmazentrum betrieben. Damit ist seit Januar jetzt Schluss. "Die DGH hat sich inzwischen auf Blutplasma spezialisiert, wir benötigen für unsere Häuser die Vollblutspende", berichtet Wirsing von König, der Direktor des Instituts für Hygiene und Laboratoriumsmedizin am Klinikum.

Während das Blutplasma als Ausgangsstoff für zahlreiche Arzneimittel benötigt wird, verwendet das Helios Klinikum Krefeld für den Eigengebrauch vor allem den roten Lebenssaft für Blutkonserven.

"Wir haben im vergangenen Jahr 15108 Blutkonserven hier im Klinikum und in der Klinik in Hüls gebraucht", sagt der leitende Oberarzt Dr. Udo Voelker. Über die Hälfte der Menge ist von Bürgern unter dem bekannten Motto "Krefelder spenden Leben" gespendet worden. Zu wenig, befindet Wirsing von König. "80 bis 90 Prozent wären ideal."

Im neuen Spenderaum der Blutbank im Untergeschoss des Chirurgischen Zentrums (Hochhaus) hofft er auf regen Zulauf. Montags, dienstags und freitags von 9 bis 15 Uhr und mittwochs und donnerstags von 13 bis 19 Uhr können gesunde Menschen zwischen 18 und 68 Jahren spenden. Beim erstmaligen Besuch sollte der Spender eine Stunde Zeit mitbringen. Vor dem ersten Termin wird er ausführlich ärztlich untersucht. Anschließend werden dann etwa 450 Milliliter Blut aus einer Armvene durch eine Venenkanüle entnommen.

25 Euro Aufwandsentschädigung erhält der Spender für sein Blut - ebenso wie die Gewissheit, für andere, aber auch für sich selbst etwas Gutes zu tun. Wer regelmäßig Blut spenden geht, verringert laut Voelker das Risiko eines Herzinfarktes um 88 Prozent.

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