Krefelder Rechtsanwalt als Betrüger angeklagt

Krefeld. Ob ein Rechtsanwalt ein Betrüger ist, hatte am Mittwoch das Amtsgericht zu entscheiden. Der 57-jährige Krefelder ist angeklagt, die Kaution aus einer seiner Mietwohnungen nicht bei einer Bank angelegt zu haben.

Nach dem Ende der Mietzeit soll er in einem Zivilprozess zudem behauptet haben, die 1500 Euro nie erhalten zu haben. Später soll er im Prozess versucht haben, das Kautionsgeld mit einem angeblichen Schadensersatzanspruch in Höhe von knapp 970 Euro zu verrechnen. So hoch sei der Schaden gewesen, den die Mieter am Parkett verursacht hätten. Bei der Wohnungsübergabe konnte er das, seiner Aussage nach, nicht erkennen, weil die Mieter genau an der beschädigten Stelle Umzugskartons hingestellt hatten, um den Schaden zu vertuschen. Das sagte in dem Zivilprozess auch seine Frau aus.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm dagegen vor, dass genau der Schaden schon dem vorherigen Mieter der Wohnung in Rechnung gestellt wurde. Darum muss sich nicht nur der Rechtsanwalt vor Gericht wegen Untreue und versuchten Betruges verantworten, sondern auch seine Frau wegen Falschaussage. Die Frau ist am Mittwoch aber gar nicht erst gekommen. Darum wird gegen sie ein Haftbefehl erlassen und das Verfahren abgetrennt. In seiner wortreichen Verteidigung nannte der Rechtsanwalt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe „an den Haaren herbeigezogen“ und „absurd“. Er habe sich während des Zivilprozesses völlig im rechtlichen Rahmen bewegt und schon gar keinen Vorsatz zur Begehung einer Straftat gehabt. Jetzt soll zum nächsten Termin die fehlende Ehefrau gehört werden.

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