Krefeld Krefelder feiern zum zehnten Mal „Fest ohne Grenzen“

Die kurdische Flüchtlingsband „Lat“ eröffnet am Samstag das Abendprogramm an der Corneliusstraße im Südbezirk.

Krefeld: Krefelder feiern zum zehnten Mal „Fest ohne Grenzen“
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Im Zeichen der Neubürger steht das traditionelle „Fest ohne Grenzen“ am kommenden Samstag (13 Uhr) an der Corneliusstraße. „Wir haben ganz bewusst den Zusatz ,grenzenlos solidarisch‘ gewählt für die Menschen, die bei uns Zuflucht oder ihre neue Heimat und Zukunft suchen“, sagt Albert Koolen, Mitorganisator vom Bündnis für Toleranz und Demokratie.

Ausdruck dafür ist die syrische Flüchtlings-Musikgruppe „Lat“ (aus dem Kurdischen übersetzt „großer Fels“). Die Band wird ab etwa 18 Uhr das Abendprogramm eröffnen. Sie spielt kurdische und syrische Folklore mit Gitarren, Saz und Klarinette.

Die syrischen Jungs kommen aus Rostock, Gelsenkirchen, Mönchengladbach, Duisburg und Krefeld. Einer davon ist Aras Ibrahim. Der 20-Jährige stammt aus der Stadt Kamushly in der Kurden-Region im Norden Syriens. Über die Türkei, Bulgarien und Österreich kam er vor einem Jahr nach Krefeld. Aras landete damals für drei Monate in der Turnhalle Lindenstraße. Heute wohnt er mit seinem ein Jahr jüngeren Bruder Schapal an der Kölner Straße. In Syrien leben neben seinen Eltern noch zwei weitere Brüder und zwei Schwestern.

Der noch nicht als Asylbewerber anerkannte Abas Ibrahim hat in seiner Heimat das Abitur gemacht und anschließend bis zur Flucht Informatik studiert. Dieses Studium möchte er hier fortsetzen. „Ich hoffe sehr, dass das klappt“, sagt er. „Ich will hier bleiben, ich kann hier ohne Angst vor Bomben und Terror leben, und die Menschen in Krefeld sind alle gut zu mir.“ Neben der Gruppe „Lat“ gehören zum Bühnenprogramm auch die Mönchengladbacher Band Firlefanz sowie die Krefelder Gruppe Omnibus Priome (ehemals Sound Pregnancy) und der Friedenschor. Sie alle treten ohne Gage auf. Auch das antirassistische Flüchtlingsprojekt der Fans des KFC Uerdingen ist dabei.

Sie bringen den früheren ghanaischen National- und Ex-Bundesligastürmer (unter anderem St. Pauli und Hamburger SV) Charles Takyi mit. Auch bei der zehnten Auflage des ehrenamtlich organisierten Festes gehören Köstlichkeiten aus aller Herren Länder, mehr als 30 Info-Stände, ein Kinderprogramm, Poetry Slam und Rap zum Angebot.

„Gespannt sind wir auch darauf“, sagt Arbeiterpfarrer Albert Koolen, „was uns Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) zum Thema Neuaufstellung der Ausländerbehörde zu sagen haben wird.“ Meyer hatte das zugesagt, und mittlerweile arbeitet eine Projektgruppe der Verwaltung daran, die eventuell in eine Herauslösung aus dem Fachbereich Ordnung führen könnte.

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