Krefelder Bombenbauer soll dauerhaft in Psychiatrie

Am Landgericht beginnt der Prozess gegen einen 39-Jährigen. Der Mann soll Feuerwerkskörper bestellt haben, um mit dem Schwarzpulver eine Bombe zu bauen.

Krefelder Bombenbauer soll dauerhaft in Psychiatrie
Foto: dpa

Krefeld. 1200 Feuerwerkskörper hatte sich ein 39-jähriger Krefelder über das Internet bestellt, um damit eine Bombe zu bauen. Dafür muss er sich seit Montag vor dem Landgericht verantworten. Der Mann soll aus den Knallern das Schwarzpulver entfernt haben und es in einen leeren Feuerlöschbehälter gefüllt haben. Zusätzlich mischte er — ebenfalls online erworbenen — roten Phosphor in die Bombe. Im Gegensatz zum weißen Phosphor, der unter anderem in Brandbomben verwendet wird, ist die chemische Verbindung ungiftig. Sie kann aber in Verbindung mit Schwarzpulver zur Explosion gebracht werden. Sein Machwerk soll der Beschuldigte schließlich mit einer Zündschnur versehen haben.

Laut Anklage soll er geplant haben, die Sprengladung vor einer Krefelder Polizeiwache, „wahrscheinlich der Hansawache“, zu deponieren. Das sei ihm aber nicht gelungen. Am 12. Dezember des vergangenen Jahres wurde der Mann festgenommen und vorläufig in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht. Er soll an einer halluzinatorisch-paranoiden Schizophrenie leiden. Aus diesem Grund habe er das Unrecht seiner Taten zwar nicht einsehen können, sei aber nach wie vor eine Gefahr für die Gesellschaft. Daher zielt das Verfahren auf eine dauerhafte Unterbringung des Mannes in einer Psychiatrie.

Der erste Prozesstag war nach der Anklageverlesung schon wieder vorbei. Zum Auftakt war der psychiatrische Mediziner nicht anwesend. Der muss aber insbesondere bei Aussagen des Beschuldigten dabei sein. Daher wird sich der Mann, falls er aussagt, erst im Fortsetzungstermin Anfang Juli zu den Vorwürfen äußern.

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