Umwelt Krefeld sagt Pappbechern den Kampf an

Wie neue Mehrwegbecher im Krefeld-Design den Kaffee-Genuss umweltfreundlicher machen sollen.

Umwelt: Krefeld sagt Pappbechern den Kampf an
Foto: DJ

Krefeld. Krefeld sagt den Pappbechern den Kampf an. Deshalb gibt es jetzt einen neuen Mehrwegbecher, der mehr ist als nur ein wiederverwertbares Gefäß. Der Behälter kommt in drei bunten Farben daher, doch das ist nicht das Besondere: er hat ein Krefeld-Design. Verbraucherzentrale, Stadtmarketing und die Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft (GSAK) machen sich für die Idee eines umweltfreundlichen „coffee to go“ stark.

„Ab heute ist der Becher zu bekommen“, sagt Claire Neidhardt, stellvertretende Leiterin des Stadtmarketings. „Er kostet 9,50 Euro. Zurzeit gibt es 500 Stück. Exemplare sind bei den Stadtwerken im Hansa-Centrum und an Rheinstraße/Ostwall zu bekommen. Ebenso machen die acht Filialen der Gruyters Bäckerei beim Vertrieb mit sowie das Café Extrablatt. Im zuletzt genannten Haus gibt es den ersten Kaffee im Krefeld-Becher sogar umsonst.“

Um auf die Farben zurückzukommen: Es gibt sie in Rot, das für den Krefelder Perspektivwechsel steht, in Orange der GSAK und in trendigem Schwarz. Die Aufschrift auf den Gefäßen lautet: „Kreativ — Innovativ — Weltoffen, Stadt wie Samt und Seide“. Außerdem ist die Silhouette der Stadt ersichtlich. In 0,4 Liter Fassungsvermögen hat auch ein großer Cappuccino Platz. Neidhardt: „Der Oberbürgermeister wird die Becher auch an seine Besucher verschenken. Er hat die Mitglieder des Venloer Gemeinderates bereits damit ausgestattet. Es war ein Gastgeschenk.“ Es sei eine Anschaffung fürs Leben, die in jede normal große Handtasche passe, erklären die Fachleute weiter. „Der Becher kann jetzt bereits in den Cafés Liesgen und Mari genutzt werden und in der Biobäckerei Schomaker. Die Kunden sollten aber überall nachfragen, ob sie den Becher zum Nachfüllen nutzen können.“ Er solle stets sauber sein, am besten maschinengespült. „Man bedenke: 2012 gingen 106 000 Tonnen Pappbecher über die Theken, außerdem 95 000 Tonnen Plastiktüten deutschlandweit“, berichtet Caroline Pilling von der Verbraucherzentrale. Diese Zahlen sollen nun reduziert werden.

Der Mehrwegbecher ist biologisch abbaubar und besteht aus pflanzlichen Ölen, Stärke, Glukose und Lignin — einem Abfallprodukt der Papierindustrie. Der farbige Deckel ist aus Silikon, und das passende Filzband ist zur Vermeidung von Brandblasen an den Händen gedacht. Auch die GSAK arbeitet an der Müllvermeidung, denn ihre Mitarbeiter müssen Mülleimer und Straßen von Pappbechern befreien. „Wir haben hierbei gerne mitgemacht“, sagt GSAK-Geschäftsführer Wilfried Gossen.

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