Krefeld hat ein Kinder-Hospiz

Im Stups-Zentrum stehen zwölf Plätze zur Verfügung. Die Genehmigung wurde rückwirkend zum 1. Dezember erteilt.

Krefeld. Jetzt hat Krefeld auch ein Kinder-Hospiz. Die Genehmigung wurde rückwirkend zum 1. Dezember erteilt. Zwölf Plätze stehen im Stups-Zentrum für Kinder zur Verfügung, die das Erwachsenenalter wohl nicht erreichen werden.

Da diese stationäre Einrichtung nicht ohne Ehrenamtler — auch im ambulanten Bereich — auskommt, hat der Hospiz-Förderverein unter anderem für ihre Ausbildung 20 000 Euro zur Verfügung gestellt. 30 000 Euro erhält das Erwachsenen-Hospiz als sogenannte Zustiftung.

„Es sind dies Beträge, die bei der Gründung des Fördervereins als Startkapital zur Verfügung standen“, berichtete gestern Fördervereins-Vorsitzender Thomas Frieling mit einem Lächeln. „Wir unterstützen sowohl den stationären als auch den ambulanten Dienst in der Palliativ-Medizin. Beide sind eng miteinander verzahnt. Ein stationäres Hospiz ist ohne ambulante Kräfte nicht denkbar.“

So soll den Kranken die Möglichkeit gegeben werden, so lange wie möglich zu Hause bleiben zu können und das Leben bis zuletzt lebenswert zu erhalten. „Wir wollen auch den Hospizgedanken fördern und bekannt machen sowie Ängste und Vorurteile ausräumen“, sagt der Vorsitzende weiter.

Brigitte Buchwald vom Fördervereins-Vorstand betont: „Der Förderverein unterstützt die Ausbildung der Ehrenamtler. Wenn es zu Hause nicht mehr weitergeht, stehen sie dem Kranken im Hospiz zur Seite.“ Es würden immer Menschen gesucht, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Sie werden sowohl für das Erwachsenen-Hospiz am Blumenplatz als auch für die Arbeit im Kinder-Hospiz in Königshof umfangreich ausgebildet und betreut.

„In Krefeld besteht ein Riesennetzwerk in Palliativ-Medizin“, sagt Karin Meincke, die Oberin der DRK-Schwesternschaft, die das Stups-Kinderzentrum betreibt. Meincke ist auch Hospiz-Stiftungsvorstand.

Sieben Tage die Woche stehen Ärzte rund um die Uhr bereit, um zu helfen. Dabei bezieht sie die Palliativ-Abteilung des Helios-Klinikums mit ein. „Der Gedanke hat sich über 20 Jahre entwickelt.“

Sie freut sich über die Spende, die — besonders für das Kinder-Hospiz — genau zur rechten Zeit kommt. Denn die Kassen zahlten zwar bestimmte Beträge, der Rest müsse aber über Spenden finanziert werden.

Extrawünsche der sterbenden Kinder — wie ein letzter KEV- oder Musical-Besuch — müssen auch extra bezahlt werden. Meincke: „Wir machen das möglich.“

Sie erklärt, dass das Kinderzentrum Stups ein integratives ist, mit vielen Aufgaben. „Bei uns gibt es eine Kurzzeitpflege für schwer kranke und behinderte Kinder, ein Spiel- und Begegnungshaus, eine integrative Kindertagesstätte auch mit Randzeitbetreuung, die sozialmedizinische Nachsorge, einen ambulanten Kinderkrankenpflegedienst, einen spezialisierten Kinderbetreuungsdienst und nun auch das Hospiz.

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