Kindertagesstätte Krefeld baut größte Kita von NRW

Das Clarenbachhaus und das Haus der Familie am Lutherplatz werden wieder zum Leben erweckt. Der Betreiber ist noch nicht fix.

Kindertagesstätte: Krefeld baut größte Kita von NRW
Foto: Bischof

Der Dornröschenschlaf von Clarenbachhaus und Haus der Familie am Lutherplatz ist bald vorbei. Dort zieht neues, junges Leben ein und das nicht zu knapp. „Bis Ende des Jahres entsteht in den Gebäuden die größte Kindertagesstätte in Krefeld und sogar in ganz NRW“, berichtet Investor Matthias Winkelmann, Geschäftsführer von Die Kita Bau GmbH. „Acht integrative Gruppen mit U-Drei-Betreuung, genau 155 Kinder werden dort neben einem kleinen Familienzentrum einziehen.“ Für den Umbau nimmt das Unternehmen mehrere Millionen Euro in die Hand.

Winkelmann: „Wir werden die Häuser komplett kernsanieren und erneuern. Das erste Obergeschoss wird erweitert. Ein Aufzug führt hinauf, so dass auch die behinderten Kinder der integrativen Kita nach oben gelangen. Es entstehen insgesamt rund 1700 Quadratmeter Nutzfläche.“ Elektro, Heizung, Sanitär, alles bekommt den neusten Stand. „Die Gebäude selbst sind für die neue Bestimmung geeignet“, berichtet der Geschäftsführer. „Wir haben auch schon Tankstellen, Hallen oder Wohnhäuser abgerissen, um Platz für Kitas zu erhalten. Hier ist das nicht erforderlich.“

Das Unternehmen legt Wert darauf, dass kindgerecht entworfen, konzipiert und gebaut wird. Winkelmann: „Unser Ziel ist, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Kleinsten wohlfühlen.“ Wie wichtig der „Raum als dritter Pädagoge“ sei, wisse er aus jahrelanger Erfahrung. Das den frühkindlichen Bedürfnissen entsprechende Zusammenspiel von Farben und Formen spiegele sich bei den Kitas in Möblierung und Spielmaterial wider. „In einer harmonischen Raumatmosphäre fühlen sich Kinder wohl und geborgen. Sie werden ermutigt, sich entspannt und interessiert auf die bereitgestellten Angebote einzulassen und sich aufmerksam mit den Dingen auseinanderzusetzen.“

Wer Betreiber der Kita wird, sei noch offen, erklärt Winkelmann weiter. „Wir sind mit der Leitung des Helios-Klinikums im Gespräch, die vielleicht vier Gruppen für ihren Betriebskindergarten übernimmt. Der Standort neben dem Parkhaus des Krankenhauses ist sehr geeignet.“ Nach Fertigstellung werden die Häuser wie ein Gebäude und wie ein Neubau aussehen. Sicher ist auch, dass der Außenbereich so gestaltet wird, dass viel Platz zum Spielen und Toben entsteht.

Zur Geschichte der beiden Häuser: Lange Zeit war ungeklärt, was mit den beiden Gebäuden des evangelischen Gemeindeverbandes am Lutherplatz geschehen würde. 2009 sollte das Clarenbachhaus verkauft werden. 2011 wurde es nach einer umfangreichen Sanierung und Instandsetzung durch die Gemeinde wieder genutzt. 2014 hieß es, das Gebäude, dessen Sanierung und Unterhaltung zu teuer sei, werde abgerissen. Parkplätze sollten dort entstehen. 2015 wurde der Luthersaal in der Kirche für alle Veranstaltungen eingerichtet, die früher gegenüber im Clarenbachhaus stattfanden. Noch 2016 war die Zukunft des Clarenbachhauses ungewiss. Wird es abgerissen, verkauft und geschieht Letzteres vielleicht sogar mitsamt des benachbarten Hauses der Familie? Nun sind beide Liegenschaften veräußert. Die Verantwortlichen zogen mit dem Haus der Familie zum Westwall. Und am Lutherplatz wird es jetzt richtig lebendig.

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