Krach schadet Mensch und Tier

Autobahnausbau: Bürger fürchten fatale Folgen fürs Latumer Bruch.

Der Ausbau der Autobahn 57 hat auch Auswirkungen auf das Latumer Bruch, das als Fauna-Flora-Habitat (FFH), also als schützenswerter Bereich, ausgezeichnet ist und allerhöchste Artenvielfalt — darunter 150 Rote-Liste-Arten — besitzt. „Bei mir gehen die Alarmglocken an“, sagt Naturschützerin Rebekka Eckelboom. „Auch Tiere leiden unter Lärm und Licht. Sie erhöhen den Stressfaktor. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Bereich austrocknet, da das Abwasser der Autobahn künftig umgeleitet wird.“ Anasthasios Mpasios von Straßen NRW dazu: „Das Latumer Bruch ist insgesamt nicht in einem guten Zustand und lebt nicht von der ,Quelle A57‘. Die Salzfracht der Autobahn im Winter ist das Problem, zuzüglich der Schadstoffe insgesamt. Sie dürfen nicht mehr in das hochsensible Wasserschutzgebiet abgeleitet werden, sonst überträten wir die Gesetze, also lassen wir es außerhalb versickern, bis es — vom Salz gereinigt — ins Grundwasser fließt.“ Es gelange kein Salz ins Grundwasser.

Eckelboom sieht es anders und betont: „Straßen NRW ist verpflichtet, es zu keiner Verschlechterung im Latumer Bruch kommen zu lassen.“ Sie schlägt neue Brunnen vor, die das Gebiet mit ausreichend Wasser versorgen. Um tiefer in die Situation einzusteigen, müsse die Wasserbehörde gefragt werden.

Mpasios: „Unsere Arbeit ist Autobahnbau. Aber die Idee mit den Brunnen ist nicht schlecht und muss von Krefeld initiiert werden. Man muss in die Diskussion einsteigen.“ Es ist ein Lösungsweg, aber auch eine Frage der Finanzierung. Eckelboom: „Der Ball wird hin- und hergeschoben.“ Besucher Horst König kritisiert: „Jeder plant in seinem Sektor.“ cf

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