Konzept für Lkw-Verkehr stößt auf heftige Kritik

IHK lehnt Neuregelung ab. Stadt verteidigt die Entscheidung der Bezirksregierung.

Krefeld. Die Neuregelung des Lkw-Verkehrs wird von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein scharf kritisiert.

„Dass es jetzt kein Lkw-Routenkonzept geben soll, obwohl der Oranierring und der Preußenring weiterhin gesperrt bleiben, kommt den Unternehmen wie ein Schwarzes-Peter-Spiel vor“, sagt Wolfgang Stromps, Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses. „Diese Vereinbarungen gehen zu Lasten der Unternehmer und Lkw-Fahrer.“

Umweltdezernent Thomas Visser konnte diesen Position am Donnerstagabend im Planungsausschuss nicht nachvollziehen. „Die Diskussion über Ausweichrouten ist beendet“, so der Beigeordnete.

Visser hatte zuvor die Ergebnisse des Gespräches zwischen Stadt und Bezirksregierung zur Verschärfung des Luftreinhalteplans erläutert. Demnach wird es ab Juli neben der Umweltzone, deren Größe unverändert bleibt, zwei Gebiete geben, in denen ein Durchfahrtverbot für Lastwagen über 3,5 Tonnen gilt.

Krefeld ist damit die erste Stadt in Nordrhein-Westfalen, in der ein großflächiges Durchfahrtverbot für Lkw umgesetzt wird. Entsprechende Kontrollen des fließenden Verkehrs durch die Polizei seien vom Land zugesagt.

Da die Innenstadt für den durchfahrenden Schwerlastverkehr gesperrt sei, könne auf die gesonderte Beschilderung von Ausweichrouten verzichtet werden, so der Umweltdezernent.

Joachim C. Heitmann (FDP) fragte daraufhin, wie denn Lkw-Fahrer der nach wie vor gültigen Sperrung des Oranierrings ausweichen sollen. Visser: „Wenn das Verbot wie zugesagt kontrolliert wird, taucht der Lastwagen an dieser Stelle gar nicht mehr auf.“ Lkw dürfen den Oranierring nur befahren, wenn sie in diesem Areal Waren anliefern oder abholen.

Ab Juli ist die Umweltzone nur noch für Autos mit grüner Plakette offen. Bisher sind auch Fahrzeuge mit gelber Plakette erlaubt. Wie zum Start der Umweltzone Anfang 2011 erwägt die Stadt eine Übergangszeit von drei Monaten.

Das bedeutet: Verstöße werden bei Kontrollen nicht kostenpflichtig geahndet. Stattdessen gibt es unter dem Scheibenwischer ein Infoblatt der Verwaltung. Erst ab Oktober greifen für Fahrer mit gelben Plaketten die Strafen: 40 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg.

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