Landtagswahl 2017 Klare Mehrheit unterstützt Parteichef Marc Blondin

Wahlkreis 48: CDU Krefeld wählt den 44-Jährigen zum Landtagskandidaten, ein Sturzversuch scheitert.

Krefeld. Am Ende fällt die Palastrevolution aus: Mit 33 von 55 Delegiertenstimmen wird Marc Blondin (44) am Mittwochabend im Haus Kleinlosen nicht nur Landtagskandidat der CDU für den Wahlkreis 48 (Nord, Ost, Hüls, Uerdingen und Oppum-Linn). Der Wahlgang ist zugleich eine Abstimmung über Blondins Rolle als Vorsitzender der Partei. Sein Herausforderer Michael Zecha macht den Abend dazu, indem er in seiner Rede vor allem anderen die Führung der CDU Krefeld für sich fordert. 21 Delegierte im Haus Kleinlosen unterstützen ihn — die Absage an Zechas Anspruch fällt deutlich aus.

Überraschend deutlich. Noch auf dem Weg zur Wahlurne wollten viele keine Prognose über das Ergebnis abgeben. Applaus hatten zuvor beide Kandidaten bekommen, unbeschwert und laut fiel er nur aus, wenn es um landespolitische Themen ging.

Dass es jedoch nicht nur um einen möglichen Sitz im Landtag geht, ist unüberhörbar. Der CDU Krefeld fehle die Strahlkraft, sie brauche Glanz, eine bessere Kommunikation intern und nach draußen, ihr fehle Profil und ein „Zusammenrücken der Generationen“, kritisiert Michael Zecha und gelobt Abhilfe. Er präsentiert sich als Macher, erfahrener Mann der Wirtschaft, kommunikationsstark. Seine Antwort auf die Nachfrage, wie er die CDU zum Glänzen bringen will, bleibt aber vage: Einmal monatliche Treffen und ein intensiverer Austausch zwischen Mitgliedern und Funktionsträgern, bei dem auch mal eine Wurst auf den Grill gelegt werden könne — der Vorschlag erntet nur sehr verhaltenen Applaus.

Marc Blondin hat eine andere Strategie. Er präsentiert sich als Kämpfer, als derjenige, der in seiner Parteikarriere immer wieder unterschätzt wird. Ein Mann, den keiner will, der aber ans Ziel kommt. „Ich bin oft unterschätzt worden, so ist es hier und auch heute noch“, sagt Blondin. „Man könnte geneigt sein, mich nicht für einen Überflieger zu halten, aber den brauchen wir auch nicht!“ Die CDU, Fraktion und Partei, sei nach langem Abwärtstrend in Krefeld mit ihm auf dem richtigen Weg.

Kämpferisch präsentiert er seine Schwerpunkte in der Landespolitik: Verbesserung der inneren Sicherheit („Vier befristet in Krefeld eingestellte Polizisten verhindern keine Einbrüche. Jäger muss weg“); Wirtschaft („Schwarze Zahlen statt rote Laterne für NRW“); Bildung („Es ist ein Gebot der Nächstenliebe, Kinder so zu fördern, wie es nötig ist“). Am Ende steht die Forderung: „Es ist höchste Zeit, dass die unfähige Landesregierung abgelöst wird.“ Keine Überraschung also. Es sind Positionen, die auch Michael Zecha einnimmt.

„Am Ende kann es nur einen geben“, sagt Blondin nach der Wahl. „Ich bin sehr, sehr dankbar und ich empfinde das Ergebnis als Stärkung.“

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