Kinder schauen in die Sterne

Junge Forscher lernen Naturwissenschaften, Technik und Astronomie.

Krefeld. Kinder haben ein großes Interesse an Naturwissenschaften. Und sie experimentieren mit Begeisterung. Aber in den Vorschuleinrichtungen fehlen die Angebote. Das kritisiert die bundesweite Initiative "Haus der kleinen Forscher" und möchte es in Krefeld ändern. "Kinder fragen viel und im Kindergartenalter kann man noch leicht ihr Interesse wecken", sagt Bettina Dewan, Fachberaterin im städtischen Bereich Jugendhilfe.

Die Kita Prinzenbergstraße in Kempener Feld/Baackeshof ist eine von 35 Krefelder Einrichtungen, die an der Initiative teilnimmt.

"Warum fallen wir denn nicht von der Erde?" fragt Projektleiterin Marion Bessens. Prompt antworten 20 Kinder im Chor: "Wegen der Schwerkraft". Die Fünf- bis Sechsjährigen wissen genau Bescheid: Wie das mit dem Raketenantrieb funktioniert, wo der Unterschied zwischen Sternen und Planeten ist und vor allem, dass die Erde rund ist.

Spielerisch sind sie zu diesen Erkenntnissen gelangt: Mit Experimenten, Spielen und Liedern wie "Die ganze Erde ist ein dicker runder Ball" wurde den Kindern drei Monate lang das Sonnensystem erläutert. Grund für das Thema: 2009 ist das Internationale Jahr der Astronomie.

Gestern hat die Kita ein Highlight erlebt: Das Teleskop- und Optikunternehmen Meade hat der Einrichtung eines von 16 Teleskopen geliehen. Aufgrund des trüben Wetters konnten die jungen Forscher zwar keine Himmelskörper sehen, aber die Kinder faszinierte schon allein der Anblick des großen Teleskopes.

Damit das Projekt an der Prinzenbergstraße überhaupt stattfinden kann, mussten zunächst Pädagogen weitergebildet werden. "Mindestens zwei Erzieher müssen zwei von drei Seminaren im Berufskolleg Vera Beckers besuchen", sagt Petra Bertelsmeier, Lehrerin des Berufskollges.

Die erste Fortbildung hat sich mit dem Thema "Wasser" beschäftigt, während der zweite Termin das Element Luft thematisierte. "Viele Pädagogen kommen aber auch zum dritten, freiwilligen Termin. Denn die dort erprobten Experimente machen auch den Erwachsenen Spaß".

Eine zusätzliche Motivation für alle Erzieher: Wenn sie die Fortbildungen besuchen, nachweislich Experimente durchführen und diese dokumentieren, darf sich ihre Kita für zwei Jahre "Haus der kleinen Forscher" nennen. "Geld gibt es zwar nicht, dafür aber eine Forscherbox mit Experimentierkarten und ein gutes Image für die Kita", sagt Bertelsmeier.

Interessierte Kitas können sich an das Krefelder Netzwerk wenden, um Kindern die Naturwissenschaften näher zu bringen.

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