Kinder basteln wie die Kelten

ausstellung Larissa Konze vom Museum Burg Linn will Geschichte für Kinder greifbar machen.

Museen sind langweilig? Von einer Glasvitrine zur nächsten laufen, nichts anfassen dürfen und immer schön still sein, um die anderen Besucher nicht zu stören, nervt? Stimmt, findet auch Larissa Konze. Und hat sich für kleine und große Gäste des Museums Burg Linn deshalb ein spannendes Programm ausgedacht, bei dem die Ausstellungsstücke im wahrsten Wortsinn „greifbar“ werden sollen.

Mit Fimo, Goldfolie, Drähten, alten Kleiderbügeln, Knöpfen, Bändern, Stoffen oder Steinen sollen die Kursteilnehmer das, was nebenan in den Schaukästen des Museums liegt, nach basteln: Je nach Kurs werden keltischer Schmuck, römische Anstecknadeln, mittelgermanische Haartracht oder Trinkhörner aus der Eisenzeit gebaut. „Das verstärkt den Lerneffekt. Die Kinder erinnern sich oft noch Wochen oder Monate später an unsere Ausstellungen und sind sehr wissbegierig, wenn man Geschichte mit praktischen Dingen verbindet“, weiß die Museumspädagogin.

Seit sechs Jahren arbeitet Larissa Konze im Museum Burg Linn: „Laien etwas nahe zu bringen, war schon im Studium mein Ziel.“ Am liebsten generationsübergreifend. Und so richten sich die Kurse der Kunsthistorikern an Erwachsene und Kinder gleichermaßen. „Es kommen Großeltern mit ihren Enkeln, Mütter mit Kindern. Es fördert das Familiengefühl und gemeinsame Erleben und erlaubt es mir, mehr Kinder in den Kurs aufzunehmen, wenn ich Hilfe von erwachsenen Teilnehmern bekomme.“

Die Ferienmacher

Den Kindern kommt es vor allem darauf an, vom Museums-Aufenthalt nicht nur im Geiste, sondern tatsächlich etwas mit nach Hause nehmen zu dürfen, hat die 32-Jährige immer wieder erlebt. Und mit Zuhause ist bei weitem nicht nur Krefeld gemeint. „Gerade in den Sommerferien habe ich viele Besuchskindern in meinen Kursen, die zum Teil von weit her kommen und in Krefeld bei Verwandten oder Freunden sind. Ich hatte schon Kinder aus Düsseldorf, Köln, Thüringen und sogar Amerika.“

Und so liegen heute sicher noch in der ein oder anderen Schatzkiste in den Kinderzimmern der Welt ein paar gewebte Bänder oder mit Mustern verzierte Broschen aus Goldfolie, die bei Larissa Konze gefertigt wurden. Thema der Bastelkurse in diesem Sommer werden hauptsächlich die Kelten sein. Und selbst wer die Schau schon gesehen hat, wird sicher noch etwas Neues entdecken.

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