KEV-Oldies wollen helfen

Die KEV-Altstars sehen die Misere beim Krefelder Spitzenclub mit Sorge. Sie sind aber auch sicher, dass es wieder aufwärts geht.

Krefeld. Wer einmal in Krefeld hinter dem Puck her war, bleibt ein Fan der Eishockey-Szene, auch wenn er nicht jedes Spiel besucht. Die Westdeutsche Zeitung hat "alte Recken" befragt, wie sie die Situation bei den Pinguinen einschätzen, die heute als Tabellenletzter zu den DEG Metro Stars fahren. Das Straßenbahnderby als Wendepunkt?

Alle hoffen auf Besserung. Uwe Fabig (48), Mannschaftskapitän beim Wiederaufstieg in die Bundesliga 1991, glaubt, dass die Spieler zu ihren Leistungen finden: "Die spielen um ihre Verträge, hier oder anderswo, jeder Punkt schlägt sich auch individuell nieder." Bernd Percy Peltzer (77) Mitglied der KEV-Meistermannschaft 1952 und langjähriger Jugendtrainer, weiß, wie empfindlich das Krefelder Publikum reagieren kann, nicht unbedingt auf Niederlagen, sondern auf die Gesamtsituation: "Jiri Ehrenberger hat bestimmt viel für die Pinguine getan, aber jetzt hat er sich verlaufen."

Der ehemalige Stürmer bemängelt: "Da wurde nicht mit offenen Karten gespielt." Das erzeuge Unruhe in der Mannschaft und in der Öffentlichkeit und schmälere die Leistung der Cracks. Voll des Lobes ist er, dass die Pinguine seit der vorigen Saison gezielt junge Spieler einsetzen: "Da stimmt die Richtung."

Mit Peltzer in einem Sturm gespielt hat Hans-Georg Pescher (78), der in den Entscheidungen der jüngsten Tage eine Wende in der Misere gekommen sieht: "Es dreht sich hoffentlich zum Besseren. Gut, dass Wilfrid Fabel das Heft wieder in die Hand genommen hat."

Gegenüber dem professionellen Eishockey ist Pescher skeptisch: "Wir waren früher eine Gruppe von Freunden und haben Eishockey ohne Bezahlung gespielt, das ist eine völlig andere Einstellung." Pescher sieht für den Rest der Saison noch Chancen, wenn die Querelen jetzt beendet sind.

Die Fehler im Umfeld sind für Horst Metzer (71), den ehemaligen Nationalspieler und Olympiateilnehmer 1960, der fast jedes Heimspiel sieht, nicht ohne Einfluss auf die Leistung der Mannschaft, die sportliche Misere sieht er aber eher in der mangelnden strategischen Ausrichtung des Teams durch den Trainer: "Die Jungs sind läuferisch und kämpferisch in Ordnung, aber im Aufbau und der Positionierung ist kein Konzept erkennbar. Viele Aktionen sind blind." Die Zuschauer reagieren nach Metzers Erfahrung vor allem auf Erfolg oder Misserfolg. Er meint deutlich: "Ehrenberger wird nicht vermisst."

Uwe Fabig sieht es als einen "guten Schachzug" an, das bewährte Ärzte-Team wieder einzusetzen. Für die "Big Old Boys" sagt Fabig jetzt: "Wir bieten unsere Hilfe an - wenn man uns fragt."

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