Kaputten Kabeln auf der Spur

Studierende der Hochschule Niederrhein bieten im Repair Café an der Ispelsstraße wertvolle Hilfe an.

Kaputten Kabeln auf der Spur
Foto: Dirk Jochmann

Dießem/Lehmheide. Die Kaffeemaschine heizt nicht mehr, die Bremsen am Fahrrad funktionieren nicht mehr und der Staubsauger saugt nicht mehr. Dies alles müssen keine Gründe sein, die Gegenstände zu entsorgen. Die Helfer im Repair Café wissen meistens, wie es geht, damit sie wieder funktionieren und nicht so schnell im Müll landen. Nachdem Mitlieder des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) der Hochschule Niederrhein 2014 die Idee dazu hatten, führt jetzt eine Gruppe von Studierenden das Projekt weiter. Helfer werden gesucht. „Wir wenden uns aktiv gegen die Wegwerfmentalität, indem wir helfen, die Alltagsgegenstände zu reparieren“, sagt Fabian Brenner, Studierender der Informatik. Er organisiert das Repair Café mit weiteren Kommilitonen. „Oft ist es nur ein zerstörtes Kabel oder eine andere Kleinigkeit, die jedoch mit wenigen Handgriffen repariert werden können. Man muss nicht immer alles neu kaufen,“sagt er. Davon ist das Team vom Repair Café, das auch von einem halben Dutzend Rentner unterstützt wird, überzeugt.

Brenner ist von Anfang an dabei. „Es gibt noch das Repair Café des katholischen Forums in Krefeld. Aber wir sind älter“, berichtet der 37-Jährige. Fand das Angebot früher auf dem Campus West der Hochschule Niederrhein statt, sind die Räume des katholischen Hochschulzentrums „Lakum“ an der Ispelsstraße 67 seit einiger Zeit der Treffpunkt. „Sie werden uns zur Verfügung gestellt.“ Was jedoch fehlt, sind weitere Mitarbeiter und Werkzeug. „Zu den angegebenen Terminen kann nicht jeder immer. Es fehlt vor allem eine Frau, die mit der Nähmaschine umgehen kann. An Werkzeug können wir alles gebrauchen: Schraubendreher, Lötkolben oder Multimeter zum Messen der Stromstärke,“ so Brenner.

Wer jedoch denkt, er könne in Ruhe Kaffee und Kuchen zu sich nehmen, während das Team des Repair Cafés an den Gegenständen werkelt, der liegt weit daneben. „Wir helfen bei der Reparatur nur. Die Leute, die zu uns kommen, werden angeleitet, es das nächste Mal selbst zu können.“

Da stets zwischen 20 und 30 Leute zu den Terminen kommen, überbrückt der Kuchen die Wartezeit. „Wir nehmen nichts für die Reparatur, freuen uns aber über jede Spende“, sagt der Student. „Falls der selbst gebackene Kuchen nicht ausreicht, müssen wir zukaufen.“

Bei allem guten Willen: „Manche Geräte können nicht repariert werden. Manchmal ist es nicht wirtschaftlich, beispielsweise, wenn der Wert des Ersatzteils den des Gerätes übersteigt. Dann kann man guten Gewissens wegwerfen.“ Da Brenner bei seinem Vater schon früh in der Holzwerkstatt geholfen hat und vor dem Studium eine Ausbildung zum Informations-Technischen Assistenten absolvierte, besitzt er den richtigen Blick dafür, was geht und was nicht.

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