Kajuja: Ein Heiratsantrag und viel Helau

Bei der Sitzung zum 66-jährigen Bestehen der Karnevalsgesellschaftgeht’s hoch her.

Kajuja: Ein Heiratsantrag und viel Helau
Foto: Dirk Jochmann

Mitte. Die aus der Katholischen Jugend hervorgegangene Krefelder Karnevalsgesellschaft Kajuja hat sich seit ihrem Bestehen ein Publikum mit Stehvermögen erarbeitet. Am Dienstagabend, als kurz nach Mitternacht die Oedingsche Jonges den Kehraus machten, erklang im ausverkauften Seidenweberhaus immer noch viel Helau. Das 66-jährige Bestehen, ein karnevalistisches Jubiläum, wurde mit Bravour gefeiert. Neun starke Programmpunkte hatte man aufgeboten. Es begann mit der Riesentruppe der Kölner Altstädter. Sie zog von der Empore in langer Schlange in den Saal und füllte dann die große Bühne restlos aus.

Kajuja: Ein Heiratsantrag und viel Helau
Foto: Dirk Jochmann

Das aus 50 Gardisten und Musikern bestehende Korps war nicht zum ersten Mal in Krefeld. Es hatte, wie der Kommandeur dem Publikum zurief, für diesen „Auslandseinsatz“ viel Zeit mitgebracht. Danach kam Schmitz-Backes auf die Bühne und verzauberte die überwiegend kostümierten Jecken. „Unglaublich“ war das Stichwort. Aus Köln folgten die Fidelen Fordler und später die Sandhasen. Zwei Tanzgruppen, die ihre Mariechen so durch die Luft warfen, als ob es keine Schwerkraft gibt. Für beide Korps gab es eine Rakete, die Präsident Holger Hannappel befahl. Man folgte ihm gern, und die Saalkapelle „Die Kleinenbroicher“, mehrfach als Bundesschützen-Kapelle ausgezeichnet, war mit den vielen Tuschs ganz schön beschäftigt. Alle drei Büttenreden wurden „ohne Bütt“ vorgetragen. Neben Schmitz-Backes agierte „De Frau Kühne“ freihändig und der Bauchredner Klaus Rupprecht als „Klaus & Willi“ sowieso.

Zum Zwiegespräch hatte man Schlabber & Latz geladen. Sie gaben auch Nachhilfeunterricht in Niederländisch.

Beim Besuch des Prinzenpaares stand diesmal Günter Schmiedel, der Minister für Schwade & Vertälle, im Mittelpunkt. Tat er es doch seinem Prinzen nach und bat auf die Knie sinkend seine Herzensdame um ihre Hand. Die nahm den Antrag dankend und mit Küsschen an.

Zum 66-jährigen Jubiläum erst lüftete sich das Geheimnis, warum die Kajuja seit jeher so viele gute Kölner Karnevalisten heranlocken kann. Willi Gobbers, der „Erfinder“, suchte sich 1952 bewusst den Dienstag aus, dann „knubbelt“ es sich nicht so, und auch die Einkaufspreise seien dann etwas moderater.

Mit diesem Erfolgsgeheimnis ist die Truppe, die seit einigen Jahren von Norbert Langels geführt wird, immer gut gefahren. Aber am Dienstagabend kamen die Akteure auch aus Moers, Nettetal und Alsdorf. Eine schöne Mischung.

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