Kaiser-Wilhelm-Museum: Die Sanierung kann beginnen

Ab März werden die ersten Aufträge vergeben. Frage nach fehlendem Lagerraum weiterhin offen.

Krefeld. Der Startschuss für die Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums ist gefallen: Die europaweite Ausschreibung ist abgeschlossen, die ersten Aufträge können ab März vergeben werden. „Der geplanten Fertigstellung im Frühjahr 2014 steht vorerst also nichts mehr im Weg“, sagt Martin Linne, Krefelder Beigeordneter für die Bereiche Planung, Bau und Gebäudemanagement. „Allerdings wissen wir aus Erfahrung, dass die Sanierung von Altbauten immer für Überraschungen gut ist.“ Deshalb müsse man mit unvorhergesehenen Mehrkosten und Verzögerungen rechnen.

Auch die Gestaltung des Museumsumfelds ist auf einem guten Weg. Die Mittel für die Planung sind im Haushalt 2012 eingestellt. Sobald die Bezirksregierung den Entwurf genehmigt hat, werden erste Ideen gesammelt.

Ungeklärt ist aber weiterhin die Frage nach dem Depot. Wie Museumschef Martin Hentschel in einem Konzept erörtert hat, fehlen den Krefelder Kunstmuseen rund 580 Quadratmeter Lagerfläche für die umfangreiche Sammlung. Sein Vorschlag: Das Zwischendepot in der ehemaligen Druckerei Schotte in Uerdingen soll dauerhaft angemietet werden. Das wurde im Kulturausschuss Mitte Februar allerdings heftig diskutiert (die WZ berichtete).

Nun haben CDU, FDP und UWG für die Sitzung des Stadtrats am 13. März unter anderem die Anfrage gestellt, wie die Lagerproblematik gelöst werden könne, wenn keine Anmietung erfolge. Kulturdezernent Roland Schiffer weiß bereits jetzt die Antwort: „Dann muss im frisch sanierten Museum Ausstellungs- zum Lagerraum werden“, sagt er. „Ob das sinnvoll ist, muss die Politik entscheiden.“

In Hentschels Augen ist das aber keine gute Alternative. „Das Depot in Uerdingen dauerhaft zu behalten, ist meine absolute Wunschlösung“, sagt der Museumsleiter. Das hätte mehrere Vorteile: So könnten unter anderem auch die Linner Museen dort ihre Sammlungen unterbringen, die momentan nur unter unzureichenden Bedingungen gelagert werden.

„Die Druckerei bietet optimale klimatische und sicherheitstechnische Bedingungen“, sagt Hentschel. „In Krefeld gibt es kein vergleichbares Objekt.“ Die Miete würde ab 2014 ungefähr 15 000 Euro pro Monat kosten, das macht pro Quadratmeter 5,40 Euro — inklusive aller anfallenden Wartungsarbeiten. „Externe Kunstlager, wie zum Beispiel Hasenkamp in Köln, sind mindestens doppelt so teuer.“

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