Jubiläum Jugendrotkreuz: Wenn Kinder zu Rettern werden

Das Jugendrotkreuz feiert 50-jähriges Jubiläum. Gruppenleiter Hans-Dieter Diercks blickt auch auf die Anfänge der Sanitätsarbeit zurück.

Jubiläum: Jugendrotkreuz: Wenn Kinder zu Rettern werden
Foto: JRK

Krefeld. Am Anfang stand eine Initiative von fünf Schülern des Berufsschulzentrums Glockenspitz: Die Jugendlichen hatten ihren Erste Hilfe-Kurs für den Führerschein gemacht und beschlossen, einen Sanitätsdienst an ihrer Schule zu starten. Vor 50 Jahren ist so die erste Gruppe des Jugendrotkreuzes in Krefeld (JRK) gegründet worden.

Leiter war damals Heinz Tölkes, erinnert sich Hans-Dieter Diercks, heute Leiter des JRK und seit 1966 in der DRK-Jugendarbeit aktiv. Die Idee, sich gegenseitig zu helfen und für andere Menschen einzutreten, stieß unter den Krefelder Jugendlichen auf Begeisterung — um 1970 gab es bereits zehn aktive Gruppen.

Weil der Nachwuchs an Gruppenleitern fehlte, pendelte sich die Stärke der Bewegung auf 90 bis 110 Kinder und Jugendliche im Alter ab sechs Jahren ein. Heute finden sie sich in sieben Gruppen zusammen und werden altersgemäß geschult: Für die Sechsjährigen stehen unter dem Begriff „Kinder helfen Kindern“ Themen wie Ansprechen, Notruf richtig formulieren, stabile Seitenlage oder auch eine Herz-Lungen-Massage stehen auf dem Übungsplan: „Sie können noch keine Wiederbelebung, aber sie sollen wissen, wie es geht“, sagt JRK-Leiter Diercks.

Mit 13 oder 14 machen viele einen Sanitätslehrgang, bei dem etwa die Blutdruck-Messung oder der Umgang mit dem Stethoskop vermittelt werden. Die Krefelder Jugendlichen übernehmen — begleitet von Erwachsenen — den Sanitätsdienst bei Sport- und Schulfesten oder beim Seifenkistenrennen.

Außerdem leisten sie an vielen Schulen den Sanitätsdienst und es gibt Projekte zur Förderung der sozialen Kompetenz.

Dabei kommt es auf den Team-Gedanken an: „Bei uns unterstützt jeder jeden. Wir sind eine Bildungseinrichtung auf dem Weg zu sozialem Engagement“, betont Diercks. Es gelten die Grundsätze des Roten Kreuzes, etwa, dass Hilfe ohne Rücksicht auf Religion, Nationalität oder persönliche Situation gewährt wird. Daneben sollen Kinder und Jugendliche lernen, sich selbstbewusst und situationsgerecht zu verhalten.

Die langjährige aktive Jugendarbeit sei nicht selbstverständlich, betont der JRK-Leiter: „Das liegt aber auch daran, dass wir die Gruppenleiter ausbilden. Man muss ja wissen, wie man mit den Jugendlichen umgeht und sie anleitet, damit eine Gruppe funktioniert.“

Das Nächstes Ziel des Jugendrotkreuzes lautet: Im Wohngebiet Schicksbaum soll eine neue Gruppe ins Leben gerufen werden. Und dabei gilt: „Es kann jeder mitmachen.“

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