Jugendhilfe: Für 6616 Knirpse gibt es bald einen Platz im Kindergarten

Ganztagsbetreuung wird bevorzugt. Einrichtungen Am Kempschen Weg und Neuhofsweg werden zu Familienzentren.

Krefeld. Die Stadt will 6616 Plätze in Kindertageseinrichtungen bereitstellen, davon 90 für behinderte Kinder in integrativen Gruppen. Der Jugendhilfeausschuss hat zur Umsetzung des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) den Betreuungsbedarf in den Krefelder Kindertageseinrichtungen ermittelt.

Das Gesetz sieht wöchentliche Betreuungszeiten von 25, 35 oder 45 Stunden in unterschiedlichen Gruppenformen vor. Die Befragung durch Krefelder Kitas hat ergeben, dass nur wenige Eltern eine Betreuung von 25 Stunden, sondern zunehmend eine ganztägige Betreuung wünschen. Nur vereinzelt besteht ein Bedarf am frühen Morgen, späten Abend oder am Wochenende.

Die Verwaltung wurde beauftragt, die entsprechenden Landesmittel anzufordern sowie Zuschüsse für neun Familienzentren, 250 Plätze in Kindertagespflege und Mieten für 18 Kindertageseinrichtungen. "Krefeld liegt im Vergleich mit vielen anderen Gemeinden in NRW gut im Rennen", betonte Hans-Josef Ruhland (CDU).

Britta Oellers, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, war eigens zur Landesregierung nach Düsseldorf gefahren, um 91 fehlende Plätze anzumahnen. Bürgermeisterin Jutta Pilat (FDP) zeigt sich sehr zufrieden, rechnet aber mit weiter steigendem Bedarf an Plätzen. Unter diesem Aspekt wurde die Verwaltung beauftragt, 2000 Plätze für 35 Prozent der unter Dreijährigen bis 2013 anzumelden.

Das Land NRW will 30 Prozent aller Kitas zu Familienzentren ausbauen. Neben 16 vorhandenen Zentren wurden die Städtischen Kitas Am Kempschen Weg und Neuhofsweg als weitere Zentren ausgewählt und einstimmig bestätigt.

Damit nicht noch weitere Tagespflegekräfte kündigen, soll der Rat nach Willen der Jugendpolitiker 220 000 Euro an zusätzlichen Mitteln bereitstellen, die nicht im Haushalt vorgesehen sind. Die Mittel werden gebraucht zur Erhöhung der Aufwandsentschädigung sowie für die anteilige Erstattung der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Ruhland ist zuversichtlich, dass der Stadtrat dem zustimmt.

Rund zwei Jahren besteht die Einrichtung des Kinder- und Familienbüros. Als familienfreundliche Angebote wurden Projekte wie die WZ-Familienkarte, das Bündnis für Familie, Spielplatzpaten und eine Kinderinteressenvertretung umgesetzt. Mit 23000 verteilten Familienkarten pro Jahr und 65 Patenschaften für Kinderspielplätze verweist die Stadtverwaltung in ihrem Bericht auf erste Erfolge. Frank Meyer, jugendpolitischer Sprecher der SPD, bezeichnet das "Bündnis für Familie" jedoch als gescheitert. Bis auf eine Auftaktveranstaltung sei nichts geschehen.

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