Jugendbeirat: „Wir kämpfen um Bekanntheit“

Interview: Leon Schwager (16) ist neuer Vorsitzender des Jugendbeirates. Mit der WZ spricht er über seine ersten Eindrücke.

Leon Schwager (16) ist neuer Vorsitzender des Jugendbeirates.

Leon Schwager (16) ist neuer Vorsitzender des Jugendbeirates.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Der 16-jährige Leon Schwager ist seit einem Jahr im Jugendbeirat tätig. Jetzt ist er zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt wurden. Im Interview mit der WZ verrät der Schüler des Berufskollegs Uerdingen, welche Herausforderungen er als Vorsitzender angehen will.

Welche Aufgaben und Ziele hat der Beirat?

Leon Schwager: Der Jugendbeirat ist die Verbindung zwischen den Jugendlichen und der Stadt, der Verwaltung und dem Jugendhilfeausschuss. Es ist ein Gremium für die Krefelder Jugend. Wir möchten, dass die Politik für die Jugendlichen interessanter wird. Wenn ein Jugendlicher eine Idee hat, etwas zu verbessern, sprechen wir das bei der Stadt oder der Verwaltung an und versuchen es umzusetzen.

Was reizt Dich an der ehrenamtlichen Tätigkeit im Beirat?

Schwager: Es bringt mir ein besseres Politikverständnis. Man kriegt mit was, wie und warum entschieden wird. Im Jugendbeirat kann ich was bewegen und umsetzen. Ich kann ein Stück weit Krefeld im Sinne der Interessen der Jugendlichen verändern, das finde ich super.

Bei der konstituierenden Sitzung hat Oberbürgermeister Gregor Kathstede betont, dass der Beirat die Verbindung zwischen 40 000 Krefelder Jugendlichen und den politischen Institutionen der Stadt sei. Kennt die Mehrheit der Jugendlichen euer Gremium?

Schwager: Nein, wenn man über die Hochstraße laufen und die Jugendlichen fragen würde, würden vielleicht drei oder vier den Jugendbeirat kennen. Wir müssen ganz klar weiter darum kämpfen, bekannter zu werden. Denn wenn mehr Jugendliche wissen, dass es uns gibt, kriegen wir auch mehr Anregungen und können mehr bewegen. Bisher haben wir schon eine Menge Sachen umgesetzt. Wir haben zwei Podiumsdiskussionen zu Wahlen organisiert, die „legale Wand“ eröffnet und den Nachtexpress ins Leben gerufen. Damit haben wir bewiesen, dass wir Ideen auch umsetzen können, und damit wollen wir den Jugendlichen auch sagen: „Kommt zu uns, wenn ihr irgendwas wollt.“

Mit den Podiumsdiskussionen zu Bundes- und Landtagswahlen habt ihr versucht, Schüler für Politik zu interessieren. Kommen auch Jugendliche, die eigentlich kein politisches Interesse haben?

Schwager: Bei der letzten Podiumsdiskussion waren leider wirklich nur Schüler da, die sich auch für Politik interessieren. Der Grund war, dass die Schulleiter sich quergestellt haben und nur Schüler zu der Veranstaltung gelassen haben, die sowieso schon in unserem Gremium sitzen. Wenn uns solche Steine in den Weg gelegt werden, können wir natürlich auch nicht mehr machen. Wenn die Schulen da ein bisschen offener wären, könnten wir auch mehr Jugendliche erreichen, die sich im ersten Moment nicht für Politik interessieren.Zu den diesjährigen Kommunalwahlen wollen wir wieder eine Podiumsdiskussion veranstalten und im Vorfeld noch einmal auf die Schulen zu gehen.

Anfang des Jahres sind viele neue Mitglieder in den Jugendbeirat gekommen. Was willst Du ihnen in der ersten regulären Sitzung Mitte Februar vermitteln?

Schwager: Am 7. Januar haben wir uns schon in der Friedenskirche getroffen und erklärt, wie so eine Sitzung abläuft. Dort haben wir deutlich gemacht, dass wir nicht alles bürokratisch angehen, sondern dass es eigentlich ganz locker im Jugendbeirat ist. Das möchte ich in der ersten Sitzung nochmal beweisen.

Was machst Du gerne, wenn Du nicht gerade bei einer Sitzung des Beirates sitzt?

Schwager: Ich bin bei der Freiwilligen Feuerwehr in Hüls tätig, spiele Baseball und Theater und treffe mich viel mit meinen Freunden.

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