Jochen Rausch ist neuer Vorsitzender der Bürgerstiftung

Markus Prehn legt das Amt nieder. Auch auf einigen anderen Posten des Vorstandes gibt es Veränderungen.

Jochen Rausch ist neuer Vorsitzender der Bürgerstiftung
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. „Das ist so, als hätte ich mir einen Bazillus eingefangen“, sagte Margot Erbslöh schmunzelnd. Die aus Nordirland stammende Schauspielerin macht seit der Gründung 2006 bei der Krefelder Bürgerstiftung mit, ist eine der vielen „Zeitstifter“. Heißt: Sie kümmert sich mit darum, dass das Geld der Stifter die richtige Verwendung findet. Beim Aufgabenfeld von Margot Erbslöh geht es beispielsweise darum, mit ihrem zur Verfügung stehenden Budget in jedem Jahr zehn Schüler der weiterführenden Schulen zu finden, die ihre Fremdsprachen durch Projekte oder Aufenthalte in anderen Ländern auch wirklich verbessern möchten.

Im Vorstand gab es jetzt einige personelle Veränderungen. „Elf Jahre sind genug, wir möchten nicht an unseren Ämtern kleben, auch mal Jüngere ran lassen“, sagt der bisherige Vorstandsvorsitzende, Rechtsanwalt Markus Prehn, der zukünftig etwas in die zweite Reihe gehen möchte. Sein Nachfolger ist auch da: der 44-jährige Uerdinger Jochen Rausch, ein freiberuflicher Unternehmensberater und Business-Coach. Rausch hatte vor einiger Zeit als solch ein „Zeitstifter“ angefangen, ein Budget von 1200 Euro zur Verfügung gestellt bekommen, um schwererkrankten Kindern der Christophorus-Schule das Lernen durch Beamer oder Tablets zu vereinfachen. Rausch hat bereits weitere Sponsoren gefunden und mittlerweile das Budget auf rund 6000 Euro erhöht.

Auch Margot Erbslöh gab jetzt ihren Stellvertreter-Posten an Anja Spicker ab, die ebenfalls bisher eine Zeitstifterin war und aus der Modebranche kommt. Neu dabei ist ferner im Vorstand Monika Klingen, eine Ruheständlerin, die bis 2015 bei der Krefelder Stadtverwaltung gearbeitet hatte. Auch sie will helfen und sagt: „Krefeld ist für mich Heimat. Offen auf Menschen zuzugehen und Gutes zu tun ist für mich eine Herzenssache.“ Sie löst Darina Finsterer ab, die sich seit langem bei „Ärzte ohne Grenzen“ engagiert und entsprechend zeitlich sehr eingebunden ist.

Wiedergewählt wurden die Vorstandsmitglieder Frank Lehmann und Johannes Saenger. Die Büroarbeiten erledigt nach wie vor die „gute Seele“ des Vereins, Sigrid Augustin. Bevor sich der Stiftungsrat trifft und über die weitere Verwendung der Gelder, Budgets und über die Weiterführung der Projekte entscheidet, wünschte sich der scheidende Vorsitzende, Markus Prehn, dass auch mehr jüngere Menschen bei der Bürgerstiftung mitmachen. Dies sei als Geldgeber oder als Zeitstifter möglich: „Denn gerade aufgrund der Null-Zinsen können wir immer frisches Kapital gebrauchen.“ Prehn nennt einen konkreten Ansatz: „Eine Spende von 10 000 Euro könnte je zur Hälfte in ein Projekt und in den Stiftungsstock investiert werden.“ Wer etwas über die bisherigen Hilfestellungen und Projekte der Bürgerstiftung erfahren möchte, kann sich im Netz unter www.buergerstiftung-krefeld.de informieren. Ab dem 11. Oktober will sich die Stiftung mit einigen ihrer bisherigen erfolgreichen Projekte in der Zentrale der Sparkasse Krefeld, Ostwall 155, vorstellen.

Kürzlich hatte es in Berlin ein zentrales Treffen von Verantwortlichen der vielen Bürgerstiftungen in Deutschland gegeben. Dabei erfuhr die Krefelder Delegation, dass es auch in der Partnerstadt Leicester solche eine Stiftung gibt. Die Kontakte sollen nunmehr intensiviert werden. schö

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