Ist die Müllverbrennung in Gefahr?

Das Landesumweltministerium geht von sinkenden Abfallmengen bis 2020 aus.

Symbolbild

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Krefeld. Von einer deutlich reduzierten Menge der brennbaren Abfälle geht das Landesumweltministerium in seinem Entwurf für den künftigen Abfallwirtschaftsplan (AWP) aus: Im Jahr 2025 sollen landesweit nur noch 4,42 Millionen Tonnen Müll in den Verbrennungsanlagen landen. Die Verbrennungskapazitäten derzeit betragen 6,1 Millionen Tonnen. Gleichzeitig soll der Durchsatz der einzelnen Anlagen von derzeit 60 auf 75 Prozent gesteigert werden.

Dies könne, so die Stadt Krefeld in einer Stellungnahme an das Ministerium, zu einer Schließung ganzer Anlagen oder zumindest zur Stilllegung einzelner Verbrennungslinien führen.

Laut AWP-Entwurf sind die Betreiber von Hausmüllverbrennungsanlagen gehalten, „entsprechende Anpassungen ihrer Kapazitäten zu prüfen und die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen“. Das jedoch bezweifelt Krefelds Umweltdezernent Thomas Visser: „Es ist kaum zu erwarten, dass die Anlagenbetreiber diesbezüglich substanzielle Vorschläge unterbreiten werden.“ Zumal die Forderung ohne rechtliche Grundlage erfolge.

Krefeld erwartet vom Land einen strukturellen Vorschlag zum Abbau, der eine Grundauslastung der Anlagen sicherstellt und möglich macht, zusätzliche Abfallmengen am Markt zu generieren. Ebenfalls sei sicherzustellen, dass Stilllegungen von Anlagen nicht zu Lasten der Kommunen und Gebührenzahler erfolgen. Krefeld vermisst im Entwurf auch Angaben darüber, in welchem Umfang Durchsatzsteigerungen um 15 Prozent zu einer Gebührenstabilisierung führen könnten. Ferner wäre im Abfallwirtschaftsplan festzulegen, wie das Land die langfristigen Entsorgungskapazitäten koordiniert und die Bildung regionaler Kooperationen unterstützt. Auf regionale Kooperationen und den Ankauf von Müll auf dem freien Markt ist die Verbrennungsanlage der Parkstraße seit Jahren angewiesen. al

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