Interview mit Arge-Geschäftsführer Michael Kneißl: „Wir verstehen uns als Team“

Michael Kneißl übernimmt die Geschäftsführung der Krefelder Arge von seinem Vorgänger Wolfram Gottschalk.

Krefeld. Ein Personaltausch an der Führungsspitze der Arge, der Arbeitsgemeinschaft für die Belange der Arbeitslosengeld-II-Empfänger, hat dieser Tage überrascht: Michael Kneißl hat die Geschäftsführung von seinem Vorgänger und jetzigen Stellvertreter Wolfram Gottschalk übernommen (die WZ berichtete).

WZ: Herr Kneißl, warum hat der Wechsel in der Geschäftsführung der Arge stattgefunden?

Michael Kneißl: Der Arge-Vertrag zwischen der Stadt und der Agentur für Arbeit sieht ab 2009 ein Vorschlagsrecht der Agentur vor, das diese wahrgenommen hat. Der Vertrag läuft noch bis 2010. Danach können sich sowohl der Vertrag als auch die Modalitäten ändern.

Welche Auswirkungen hat der Wechsel auf die Zusammenarbeit?

Kneißl: Keine. Wolfram Gottschalk und ich pflegen seit drei Jahren eine harmonische Zusammenarbeit. Es geht uns um die Unterstützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Anerkennung dafür erfahren, dass sie trotz widriger Rahmenbedingungen vielen Menschen den Weg in eine neue Beschäftigung ebnen und deren Lebensunterhalt sicherstellen. Außerdem wollen wir unsere Dienstleistungen für die Kunden verbessern. Da gibt es keine Diskrepanzen. Wir verstehen uns vielmehr als Team mit gemeinsamer Philosophie, Solidarität und Verantwortung.

Welche Dinge wollen Sie besonders voranbringen?

Kneißl: Die guten Ergebnisse 2008 konnten nur erreicht werden, weil die gute Zusammenarbeit mit der örtlichen Wirtschaft, den Kammern, Verbänden, Wohlfahrtseinrichtungen und der Zentralstelle für Beschäftigungsförderung der Stadt Früchte trägt. Mein Ziel ist der weitere Ausbau und die noch stärkere Vernetzung der Arge mit diesen Partnern. Wir wollen uns nicht allein auf die fachliche Qualifizierung der Bewerber konzentrieren, sondern ihnen noch mehr als bisher bei der Lösung von persönlichen Problemen helfen.

Zum Beispiel liegen mir die Alleinerziehenden am Herzen, die einer besonderen Unterstützung bedürfen, um einer Erwerbstätigkeit nachgehen zu können. Auch die Förderung der Sprachkenntnisse von Migranten soll weiter ausgebaut werden, etwa mit mehrmonatigen Sprachkursen, die mit einer beruflichen Qualifizierung verknüpft werden.

Die Arge ist die Schnittstelle zwischen Arbeitsmarkt und Sozialpolitik - gewissermaßen die letzte Instanz der sozialen Kette. Dieser großen Herausforderung möchten wir uns stellen.

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