Integrationsausschuss: Ärger um Islam-Fach an Schulen

Verwaltung sieht die Schulen in der Pflicht.

Krefeld. Als eine „Unverschämtheit“ bezeichnet Mehmet Demir im Integrationsausschuss die Antwort der Verwaltung auf seine Fragen nach der Einführung des islamischen Religionsunterrichts in Krefeld. In acht Zeilen teilt der Fachbereich Schulen mit, dass er in diesen Vorgang nicht eingebunden sei, da es sich „um eine innere schulorganisatorische Maßnahme“ handele.

In Krefeld werde im kommenden Schuljahr wahrscheinlich kein solcher Unterricht eingeführt werden, teilt die Verwaltung mit. Der Landtag hat im vergangenen Dezember ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, das am 1. August in Kraft tritt.

Demir, Vorsitzender der türkisch-islamischen Union, behält sich vor, beim Oberbürgermeister eine Beschwerde einzulegen. Er verweist darauf, dass nach dem Gesetz zwölf Eltern einer Schule genügen, um das Recht auf islamischen Religionsunterricht in Anspruch zu nehmen. Für den Ausschussvorsitzenden Christoph Bönders (Grüne) ist die Antwort der Schulverwaltung „eine Klatsche“ für den Ausschuss und die Migrantenorganisationen.

CDU-Sprecher Hans-Josef Ruhland betont, dass Religion zur Identität eines jeden Menschen gehöre. Er begrüße das Gesetz. Der Ausschuss müsse jetzt konkrete Vorstellungen zur Realisierung erarbeiten und Schwerpunkte festlegen, an welchen Schulen der Unterricht künftig stattfinden solle. Allerdings sollte man den Schulen noch ein Jahr Zeit lassen, um sich auf das neue Fach einzustellen. „Bis zum 1. August ist das nicht machbar“, betont der Ratsherr.

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