In Uerdingen bekommt jedes Kind einen Kitaplatz
Rheinstadt erzielt Spitzenwerte bei Betreuungsquote. Hafen-Geschäftsführung präsentiert in BZV Erfolgsgeschichte.
Uerdingen/Gellep-Stratum. Zu viele Kitaplätze — wo gibt’s denn sowas? In Uerdingen ist man bei der Kinderbetreuung, im Gegensatz zu den meisten anderen Stadtteilen, sehr gut aufgestellt. Fast zu gut. Tatsächlich gibt es in der Rheinstadt mehr Plätze als Kinder — das zeigen die Zahlen des bis Dezember prognostizierten Bedarfs, den ein Mitarbeiter des Fachbereichs Jugendhilfe jetzt mit in die Sitzung der Bezirksvertretung (BZV) Uerdingen brachte: 591 Kinder brauchen danach zum Ende des Jahres in Uerdingen einen Kitaplatz, davon 180 unter drei Jahren — vorhanden sind 659 Plätze, 183 hiervon für U3-Kinder. Die Versorgungsquote bei eben diesen liegt bei 37,6 Prozent — „das ist krefeldweit einer der Spitzenwerte“, wie der städtische Mitarbeiter betont.
„Die Versorgung ist hier sehr gut — auch dank der Betreuungsangebote von Siemens und dem Bayer Sportclub gibt es so viele Plätze“, so das Fazit. Während fast 80 Prozent der Uerdinger Kinder auch eine Kita in ihrer Heimat besuchen, kommen 32 Prozent aus anderen Stadtteilen in die Rheinstadt — der Großteil aus Ost (16,2 Prozent), aus Oppum und Linn (6,5 Prozent).
Auch in Gellep-Stratum gibt es mehr Angebot als Nachfrage bei den Kitaplätzen. Dort überlege man seit Jahren, die städtische Kita aufzugeben, wenn die katholische im Gegenzug ihr Platzangebot ausbaut. „Bisher ist nichts spruchreif, aber beide Einrichtungen sind seit Jahren nicht komplett ausgelastet“, sagt der Fachbereichsmitarbeiter, betont aber auch: „Die städtische Kita bleibt so lange vor Ort erhalten, bis die katholische Einrichtung sich zu einer Erweiterung bereiterklärt.“
Ein Dauerthema — den Ausbau der Mündelheimer Straße (B 288) im Zusammenhang mit der Hafennordanbindung — streiften die Geschäftsführer des Krefelder Hafens, Elisabeth Lehnen und Sascha Odermatt, in ihrer Präsentation der Hafen-Entwicklung nur am Rande. Der Hafen wolle den Ausbau der Mündelheimer Straße im Auge behalten und „das Thema proaktiv angehen, damit die Straßeninfrastruktur nicht weiter belastet wird“, versprach Odermatt in der BZV. In erster Linie präsentierten er und Lehnen aber eine Erfolgsgeschichte — für den Stadtteil Gellep-Stratum und ganz Krefeld: Mit „stabilen“ 4,7 Millionen Tonnen Gesamtumschlag rechne man in diesem Jahr. Mit der Westphalen AG (Anbieter von Flüssiggas und Kraftstoffen, etwa für Tankstellen) und Deutschlands größtem Getreidemühlen-Konzern Good Mills, der seinen Hauptsitz aus Köln Anfang des kommenden Jahres in den Krefelder Hafen verlagert, habe man jüngst im Bereich des Wendebeckens zwei wichtige Unternehmen gewinnen können. Aktuell seien noch etwa 40 000 Quadratmeter Freiflächen im Hafengebiet vorhanden, rechnet Odermatt vor — vor einigen Jahren seien es noch mehrere Hunderttausend gewesen.
Über die Schattenseiten des wirtschaftlichen Erfolgs ärgern sich viele Bürger, vor allem in Gellep-Stratum, seit Jahren: zunehmender Verkehr und in Wohngebieten parkende Lkw, deren Fahrer Unrat an der Straße hinterlassen. „Die am Castellweg aufgestellten Müllbehälter sind nicht die Paradelösung“, gibt Odermatt zu und deutet an, dass man auf der Suche nach einer zentralen Parkfläche für die Lkw sei. Im Auge habe man etwa eine größere Fläche in der Nähe der Floßstraße. Letztlich sei das aber eine Kostenfrage.