Im Uerdinger Nordgrill bleibt bald die Küche kalt

Nach 21 Jahren als Betreiber der beliebten Pommesbude gehen Ivan und Bosiljka Hrsak in den Ruhestand.

Im Uerdinger Nordgrill bleibt bald die Küche kalt
Foto: Dirk Jochmann

Uerdingen. Die Stammgäste — und das sind die meisten — stöhnen schon jetzt: „Wohin sollen wir gehen, wenn der Nordgrill schließt? Gibt es dort weiter die besten Chickenburger, gutes Gyros und das leckere Kotelett?“ Ende Oktober ist es soweit, dann werden Ivan Hrsak und seine Frau Bosiljka in den verdienten Ruhestand gehen. Das Paar stammt aus Kroatien, lebt seit 1971 in Deutschland. „Zuerst war ich bei Siemens beschäftigt. Da meine Frau aus der Gastronomie stammt, haben wir dann vor 21 Jahren den Nordgrill an der Kastanienstraße eröffnet“, berichtet der Inhaber. „Wir starteten mit einer Sanierung der Räume, boten Balkanspezialitäten und den Grillteller an. Später erweiterten wir die Karte um Rinder- und Pfeffersteak. Unsere beiden Söhne haben studiert und keine Lust, den Grill zu übernehmen.“

Ein Nachfolger steht in den Startlöchern. „Alle Gäste bitten mich, den richtigen auszusuchen. Deshalb nehme ich mir auch Zeit“, sagt der 71-Jährige. „Wir haben sehr viel zu tun. Mittags und abends ist kaum einer der 16 Plätze frei. Alle sagen, wir seien die beste Pommesbude. Die Kunden kommen sogar aus der Umgebung. Sie bestellen dann beispielsweise 20 Würstchen oder 30 Schaschlik zum Mitnehmen.“

Ehefrau Bosilijka und eine der beiden Mitarbeiterinnen stehen dann hinter der Theke. „Das ist das Erfolgsrezept“, glaubt der Chef. „Alles ist frisch und wird vor den Augen der Gäste zubereitet. Es kommt nichts aus dem Regal. Wenn ich aus der Küche sehe, dass beispielsweise Frikadellen fehlen, lege ich nach.“

Beliebt ist der Nordgrill vor allem bei den Arbeitern, die „auf die Schnelle“ auf Pommes und ein Würstchen vorbeikommen. „95 Prozent der Besucher sind Stammgäste. Mit denen bin ich per ,Du‘.“ Das Paar wird sein Rentnerdasein in Linn verbringen. „Wir ziehen dorthin“, erzählt Hrsak. „Nach der großen Hektik der vergangenen 21 Jahre müssen wir nun sehen, wie wir mit dem ruhigen Leben zurechtkommen.“

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